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5 Fragen an: Reinhard Schröcker

Mastitis vorhersagen, Breitbandantibiotika vermeiden

Reinhard Schröcker ist Vertriebsleiter für die DACH-Region der smaXtec GmbH mit Hauptsitz in Graz/Österreich. Die Firma vertreibt einen Pansenbolus für Kühe. Dieser erfasst unter anderem die innere Körpertemperatur und die Aktivität der Kuh. Die Österreicher wollen so die Tiergesundheit und Brunsterkennung verbessern und zuverlässig auf den Abkalbetermin schließen lassen.
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Ihre Firma smaXtec vertreibt ein sensorbasiertes System, das Daten zur Kuhgesundheit direkt auf das Smartphone schickt. Welche Parameter werden erfasst?

Schröcker: Der wichtigste Parameter ist die innere Körpertemperatur, die mit einer relativen Genauigkeit von 0,01 ° C gemessen wird. Ein Temperaturanstieg ist typisch für eine beginnende Mastitis. Zudem wird die Wiederkauaktivität erfasst. Dies geschieht nicht über äußere Messungen, sondern über die Netzmagenkontraktion. Außerdem messen wir die Bewegungsaktivität, die Trinkzyklen sowie die aufgenommene Wassermenge.

Welche Handlungsempfehlungen kann ich ableiten, wenn das System meldet: „Kuh XY bekommt in drei Tagen eine Mastitis“?

Schröcker: Bewährt haben sich grundsätzliche Maßnahmen wie gutes Ausmelken oder Eutercremes. Ich kann mit Naturheilkunde oder homöopathischen Mitteln arbeiten, Schmerzmittel sind eine weitere Möglichkeit. Schlau ist gerade im Biobereich, einen Erregertest zu diesem frühen Zeitpunkt anzusetzen. Das Ergebnis liegt im Regelfall in 24 Stunden vor. Wird ein aggressiver Erreger festgestellt, spare ich durch den frühen Erregertest den Einsatz von Breitbandantibiotika und kann gleich zielgerichtet behandeln.

Wie lassen sich Brunst- und Abkalbezeitpunkte voraussagen?

Schröcker: Da wir bei der Brunsterkennung nicht nur auf die Bewegungsaktivität und das Wiederkauen achten, sondern auch auf Körpertemperatur und Trinkverhalten, erkennt unser System ebenso stillbrünstige Tiere gut. Vor dem Abkalben ändert sich der Stoffwechsel der Kuh, die Körpertemperatur sinkt. Durch die hohe Messgenauigkeit können wir etwa zehn bis 30 Stunden vor dem Abkalben eine Meldung rausgeben. Man hat also genug Zeit, um die Kuh in die Abkalbebox zu bringen.

Wie groß ist die Reichweite und wie werden die Daten ausgelesen?

Schröcker: Unsere Auslesegeräte haben einen Radius von 100 Metern. Jeder Bolus hat einen internen Speicher. Sind die Tiere außerhalb der Auslesereichweite, werden die Daten gespeichert. Kommt die Kuh zur Tränke oder abends zum Melken, werden die Daten übertragen. Viele Weidebetriebe, speziell in Irland oder Neuseeland, arbeiten mit unserem System. Bei großen Weidebetrieben werden die Auslesestationen über ein PV-Panel zum Teil direkt im Bereich der Tränke installiert. Da kommen die Kühe sowieso regelmäßig hin und werden dann ausgelesen.

Wie teuer ist das System?

Schröcker: Der Bolus kostet 30 Euro. Pro aktiven Bolus zahlt der Kunde monatlich eine Monitoringgebühr für alle Funktionen und langfristige Beratung. Zudem hat jeder Bolus eine kuhlebenslange Garantie.

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