Botulismus-Gefahr wird unterschätzt
Nicht nur seit der Göttinger Erklärung der Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA) im münsterländischen Horstmar-Leer kommt mehr und mehr die Problematik der chronischen Form einer Botulinumtoxikose verursacht von Clostridium botulinum ans Tageslicht. Tiere erkranken, aber auch Tierbesitzer erkranken. Man nehme die Krankheit nicht ernst, kritisierte Prof. Dirk Dressler von der Universität Hannover jetzt auf einer Tagung der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) in Göttingen.
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Fünf Prozent der deutschen Rinderbetriebe seien vom chronischen Botulismus betroffen und würden ein Risiko für die Lebensmittelkette darstellen, so Prof. Dr. Helge Böhnel aus Göttingen. Das hohe Risiko des chronischen Botulismus bei Menschen bestätigt indes Prof. Dressler. Prof. Monika Krüger sieht in der schleichenden Erkrankung ein seuchenhaftes Geschehen. Während eines bestimmten Zeitraums erkrankten Tiere in einem Betrieb. Die Erkrankung breitet sich aus. Die Voraussetzung einer Tierseuche nach dem Tierseuchengesetz würden jedoch nicht erfüllt. Infizierte Tiere könnten normal geschlachtet werden, da die Krankheit bei geschlachteten Tieren unauffällig bleibe. Das Bundeslandwirtschaftsministerium sehe, so die Kritik der...