Lebhafte Debatte zur Wahl
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Eislingen (Landkreis Göppingen), 6. März 2016
In der Tat war der Schlagabtausch in der Stadiongaststätte in Eislingen (Landkreis Göppingen) teils sehr heftig und emotional, jedoch überwiegend sachlich und im Umgang miteinander ordentlich. Zu Beginn kann Kreisvorsitzender Hermann Färber folgende Kandidaten zur Landtagswahl begrüßen:
- Simon Weißenfels, Assistent der Geschäftsleitung in einem Ingenieurbüro, CDU (Wahlkreis 10 Göppingen)
- Eckhart Klein, selbstständiger EDV-Unternehmer, Bündnis 90/Die Grünen (Wahlkreis 11 Geislingen)
- Martin Kaess, selbstständiger Gärtnermeister, FDP (Wahlkreis 10 Göppingen)
Die Kandidaten der SPD hatten wegen anderer Termine abgesagt.
Rege Beteiligung der Zuhörer
Die Zuhörer lassen es an diesem Sonntagvormittag nicht an kritischen und fachspezifischen Fragen mangeln. So kommt mancher der branchenfremden Wahlkreiskandidaten nach frostiger Nacht gleich ins Schwitzen. Gärtnermeister Kaess kann da natürlich mit seinen Kenntnissen gewisse Vorteile verbuchen.
Zunächst stellen die Kandidaten ihre Schlagfertigkeit unter Beweis, als Moderator Dr. Heiner Krehl sie nach der Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft fragt und zudem wissen will, was für sie die wichtigsten Leistungen von Landwirtinnen und Landwirten sind.
Zwei Drittel der Betriebe mit Futterbau
Im Landkreis Göppingen gibt es nach der amtlichen Statistik rund 800 landwirtschaftliche Betriebe über 5 ha, welche gut 28.000 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche bewirtschaften. Die durchschnittliche Betriebsgröße beläuft sich auf 36 ha. Im Haupterwerb werden rund 42 Prozent, im Nebenerwerb 58 Prozent der Betriebe bewirtschaftet.
Weiterhin gibt es im Landkreis Göppingen gut 20.000 ha Wald, sodass 80,3 Prozent der gesamten Kreisfläche auf die Land- und Forstwirtschaft entfallen. Ein besonderer Schwerpunkt bildet der Futterbau; rund zwei Drittel der Landwirtschaft den Betriebe weisen diese Betriebsform aus. Auf Ackerland entfallen rund 44, auf Dauer Grünland 75 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche.
Von Bildung bis Eigentum
Nach den Eingangsstatements der Bewerber um einen Sitz im Landtag geht es ans Eingemachte: Jetzt stehen die Positionen der Politik für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum zur Debatte. Die Diskussion mit dem Publikum, das sich sehr rege beteiligt und die Gelegenheit nutzt, den Kandidaten vor der Wahl nochmals intensiv auf den Zahn zu fühlen, gewinnt an Lebendigkeit und Lautstärke.
Bildungsfragen nehmen einen Schwerpunkt der Diskussion ein. Dabei steht die Aus- und Weiterbildung des landwirtschaftlichen Berufsnachwuchses im Vordergrund. Erneuerbare Energien, Bürokratieabbau und Umweltschutz werden ebenso intensiv diskutiert wie Themen der Agrarpolitik. Breiten Raum nehmen eingriffsgleiche Maßnahmen in das Eigentum ein. Beispiele dafür sind das Umbruchverbot für Grünland, das Wassergesetz des Landes und die Novelle des Jagdgesetzes.
Nach gut zwei Stunden nehmen die Zuhörer zahlreiche Anmerkungen und Argumente und womöglich Erkenntnisse für die bevorstehende Wahl mit nach Hause.
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