Parlamentarischer Abend der Landjugend Württemberg-Baden
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Siebzig Jahre Frieden und ein gesteigerter Wohlstand der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) zeigen den positiven Nutzen der Gemeinschaft. Aber die EU hat auch gemeinsame Probleme, die gelöst werden müssen.
Gemeinsame Agrarpolitik
Ein brisantes Thema bleibt die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. Jérôme Brunelle, Kandidat der SPD für die Europawahl und Vorsitzender des Ortsvereins Horb verwies auf das aktuelle Problem des Artensterbens. Dagegen sei die FDP offen für Alternativen aus der Grünen Gentechnik, so Valentin Abel, Europawahl-Kandidat der FDP und Landesvorsitzender der Jungen Liberalen. Als ebenfalls aktuelles Thema wurden die Ausgleichszahlungen für die Landwirtschaft diskutiert. Thomas Schiroky von der CDU und Vorsitzender des Ortsverband Ilsfeld sieht in der ersten Säule vor allem ein Vorteil für flächenintensive Betriebe. Daher soll nach Meinung der vertretenen Parteien die erste Säule abgebaut werden. Lea Elsemüller, von der Partei Die Grünen und Mitglied des Landesvorstands der Grünen Jugend will „Preisdumping“ bei Lebensmitteln beenden, sodass die Landwirte nicht mehr abhängig von Ausgleichszahlungen sind. Ein Besucher erinnerte an das ursprüngliche Problem: „Andere Staaten subventionieren ihre Landwirtschaft und können so günstige Produkte auf den Weltmarkt bringen.“ Um Ausgleichszahlungen hinfällig zu machen sieht Abel Potenzial in der CO2-Steuer. Werde eine CO2-Steuer erhoben, sieht er regionale Produkte im Vorteil durch den kürzeren Transportweg. Brunelle sieht die Lösung in einer Begrenzung des freien Marktzutritts für gleichwertige, ausländische Produkte. Ausgleichszahlungen an die Landwirtschaft seien aufgrund sich häufig verändernder Tierwohlstandards weiterhin notwendig, um die Planungssicherheit von Landwirten zu erhalten, erinnert Schiroky.
Motivation für Europa
Um das europäische Gemeinschaftsgefühl zu fördern, möchte Brunelle die Jugendförderung unterstützen. Abel sieht den Schlüssel zum Wecken von Interesse an der Politik in der Kommunikation. Viele junge Menschen würden daran zweifeln Politik mitgestalten zu können, aber es sei mehr möglich, als sie vermuten. Für Elsemüller ist die politische Motivation abhängig von der Möglichkeit einer flexiblen Gestaltung von Beruf und Privatleben sowie die Bereitschaft für Kompromisse. Für Schiroky ist eine Wahlberechtigung mit 16 Jahren mit Pflichten verbunden. Wer die Pflichten eines 18-Jährigen nicht übernimmt, sollte auch noch nicht dieselben Rechte bedienen. Seiner Meinung nach ist es durchaus sinnvoll, diese Pflichten erst mit 18 Jahren tragen zu müssen.
Moderiert wurde der Abend von den Landesvorsitzenden der Landjugend Württemberg-Baden Peter Treiber und Andrea Ritz. Im Schlusswort motivierten die Vertreter der Parteien, die Jugendlichen zur Wahl zu gehen.










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