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Bauerntag in Möglingen

Mitsprache eingefordert

Die geplante Abschaffung des Agrardiesels lässt die Landwirte zusammenrücken. Das war beim Bauerntag des Bauernverbandes Heilbronn-Ludwigsburg am 26. Januar in Möglingen zu spüren. Den Gastvortrag bestritt Prof. Peter Breunig von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zum Thema Konflikte und Klimawandel.
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Gastgeber und Gastredner: Stefan Kerner (r.) und Prof. Dr. Peter Breunig.
Gastgeber und Gastredner: Stefan Kerner (r.) und Prof. Dr. Peter Breunig.Donat Singler
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Nach Einschätzung von Stefan Kerner bildet die Landwirtschaft immer noch das Rückgrat des Ländlichen Raums. Und der Zusammenhalt in der Landwirtschaft sei derzeit sehr gut, stellte der Vorsitzende des Bauernverbandes Heilbronn-Ludwigsburg vor gut 300 Mitgliedern und Gästen im Bürgerhaus in Möglingen fest.

Nach mehreren Schlepperdemonstration, vielen Mahnfeuern und dem Zuspruch aus der Bevölkerung sieht Kerner die Bauern nicht als Außenseiter, sondern in der „demokratischen Mitte. Wir lassen uns nicht zersplittern, weder nach links noch nach rechts“, sagte er unter Beifall. Der Branchenanteil an der Zahl der Erwerbstätigen sei mit unter zwei Prozent zwar niedrig, deshalb sei es umso wichtiger, „dass wir zusammenstehen“, forderte Kerner die Landwirte unter den Zuhörern auf, im Zusammenhalt nicht nachzulassen.

An die Politik im Bund und in Europa adressierte Kerner seinen Appell, die Landwirtschaft und ihre Organisationen in die Planungen der Agrarpolitik einzubeziehen. Die Machart der aktuellen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zeige nach Kerners Worten hingegen ein großes Misstrauen gegenüber den Landwirten und Ihrer Arbeit. „Wir wollen doch nichts Unmögliches“, betonte der Vorsitzende. Ihm zufolge müsse die Agrarpolitik einen wirtschaftlichen Rahmen setzen. Die praktische Umsetzung sollte die Landwirte in ihrer Arbeit aber nicht einschnüren. „Sprechen Sie mit uns, dazu sind wir Landwirte da, dazu sind die Agrarverbände da.“

Ausgleich erwartet

Kerner ließ durchblicken, dass die Landwirtschaft erwartet, dass es für die Abschaffung des Agrardiesels einen Ausgleich in anderen Feldern der Agrarpolitik gebe. Die Mitglieder des regionalen Bauernverbands bestärkte Kerner in ihrem Einsatz: „Bleiben Sie ruhig, machen Sie weiter, halten Sie sich an Regeln.“

Herausforderungen und Lösungsansätze für die Landwirtschaft in der Zeitenwende stellte Prof. Dr. Peter Breunig beim Bauerntag vor. Unter dem Generalthema Konflikte und Klimawandel sieht der Triesdorfer Forscher eine der größten Herausforderungen in der Ernährung der immer noch wachsenden Weltbevölkerung.

Begrenzte Nutzfläche

Denn nach seinen Worten ist die landwirtschaftliche Nutzfläche auf der Erde begrenzt. Das heißt, die Fläche stehe global unter Druck und Flächenumnutzungen treiben Klimakrise und Artensterben voran. Wie die Erfahrungen aus den letzten beiden Jahren zeigten, sei trotz vielfältiger Krisen derzeit aber nicht von einer Rohstoffknappheit bei Nahrungsmitteln auszugehen. Einfache Rezepte gibt es seiner Meinung nach nicht. Nur zu extensivieren, reiche aber nicht. Sondern es müssten neue Anbausysteme und Technologien entwickelt werden, um Vorteile für Klima und Artenschutz zu erreichen.

Weniger Fleisch, kein Verzicht

Einen großen Hebel für Flächeneinsparungen bietet die Ernährungsveränderung hin zu einem geringeren Fleischverbrauch, nicht jedoch dem Fleischverzicht. Denn die Tierhaltung in der EU sei äußerst effizient. Das heißt, Fleisch aus EU-Erzeugung werde mit dem geringsten Rohstoff- und Flächenverbrauch erzeugt, wie sonst nirgends auf der Welt. Deshalb sei es Breunig zufolge sinnvoll, Fleisch in der EU zu erzeugen und zu exportieren. Und noch eines teilte er in Möglingen mit: Wenn Flächen für den Artenschutz aus der Lebensmittelerzeugung genommen werden sollen, ist die Klimawirkung pro Flächeneinheit entscheidend. ds
Die zahlreichen Ehrungen des Bauerntags bringen wir auf den Regionalseiten.

Ehrungen

Beim Bauerntag wurden zahlreiche Ehrungen vorgenommen. Dazu zählten die Verleihung Goldener Meisterbriefe sowie Ehrungen für Ortsobmänner, frischgebackener Gesellen, Techniker und Meister sowie Ehrungen für langjährige Berichterstatter des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg.

Verleihung Goldener Meisterbriefe für Personen, die ihren Meisterbrief vor 55 und 50 Jahren erhalten haben: Karl Bauer aus Marbach am Neckar im Kreis Ludwigsburg erhielt seinen Meisterbrief bereits 1968. Die Übrigen erhielten ihre Urkunde 1973: Konrad Brütsch aus Hardthausen, Hermann Kreß aus Neuenstadt, Walter Kurz aus Nordheim, Ferdinand Leist aus Gundelsheim, Werner Rössle aus Nordheim, Fritz Rügner aus Heilbronn, Erhard Schoch aus Talheim, Helmut Simpfendörfer aus Hardthausen und Berthold Sitzler aus Eppingen, alle im Landkreis Heilbronn. Harald Bender aus Angelbachtal im Kreis Karlsruhe. Hans Bitz aus Bietigheim-Bissingen, Helmut Härle aus Schwieberdingen, Eberhard Hönes aus Korntal-Münchingen, Gerhard Pflugfelder aus Schwieberdingen, Walter Prochnau aus Bönnigheim, Otto Schuler aus Korntal-Münchingen und Günther Würth aus Freiberg, alle im Kreis Ludwigsburg.

Langjährige Ortsobmänner für 10 bis 40 Jahre Engagement: Thomas Häußermann aus Affalterbach, Reinhold Mayer aus Brackenheim, Steffen Seitz aus Ingersheim, Bernd Schwarz aus Massenbachhausen und Matthias Belz aus Unteres Kocher-/Jagsttal, alle für 10 Jahre Jubiläum. Andreas Schnepf aus Böckingen, Rolf Bayha aus Kornwestheim, Claus-Friedhelm Blank aus Kornwestheim und Matthias Lehr aus Neudenau, alle für 20 Jahre Jubiläum. Bernhard Authenrieb aus Sersheim und Karl Kolb aus Untereisesheim, beide für 30 Jahre Jubiläum. Stefan Benz aus Neckarsulm für 40 Jahre Jubiläum. Vorstandsjubilar für 10 Jahre: Christian Schwerdtle. Ausgeschiedene Ortsobmänner: Rainer Riedel aus Lehrensteinsfeld, Walter Gailing aus Obersulm, Rainer Mönch aus Kirchheim/Neckar und Karl Rupp aus Rohrbach.

Frischgebackene Gesellen und Gesellinnen: Timo Hilker, Alexander Bentz, Sandra Endlich, Robin Müller, Simon Roser, Tim Scheuler, Irene Rilling, Cevin Schröter, Alexander Seidel, Tonja Bertsch und Benedikt Werth, alle im Beruf Landwirt/Landwirtin. Madeleine Kraus, Yassin Birouk und Maik Schiele, alle Meister/Meisterin.

Lngjährige Berichterstatter: Bernhard Authenrieb aus Sersheim und Karl Bauer aus Marbach - jeweils für 50 Jahre – erhielten eine Urkunde, einen Geschenkkorb und einen Fotoband. Thomas Koch aus Möglingen für 40 Jahre erhielt eine Urkunde und einen Geschenkkorb. Martin Bauer und Bernd Hettich – jeweils für 25 Jahre – erhielten eine Urkunde und einen Fotoband.
 

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