Weniger Fisch, mehr Muscheln
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Die Regenbogenforelle blieb im Südwesten mit einem Anteil von 60?% die wichtigste Fischart. Die Produktionsmenge sank leicht um 1,4 % auf 1700 Tonnen. Im Gegensatz dazu stieg die Erzeugung der Bachforelle um über ein Fünftel auf nun 78 Tonnen? an und erreichte damit ihren Höchstwert seit 2015. Die Produktion der Lachsforelle stieg um 8 % auf 246 Tonnen.
Erstmals seit 2015 sank die Erzeugung des Elsässer Saiblings, und zwar um 15,8? % auf 669 Tonnen. Mit einem Anteil von fast einem Viertel (24?%) an der Gesamtproduktion rangiert er hinter der Regenbogenforelle auf Platz zwei. Neben den forellenartigen Fischen nimmt der Karpfen eine Nischenposition in der baden-württembergischen Aquakultur ein. Mit einem Plus von 17,2 % auf 34 Tonnen beträgt der Anteil an der gesamten Fischmenge lediglich 1?%. In der Brut- und Aufzucht, also der eigentlichen Fischproduktion vorgelagert, waren im Jahr 2023 insgesamt 32?Betriebe tätig. Diese Betriebe erzeugten 10,1?Mill. Fischeier und fast 6,7?Mill. Jungfische zum Verkauf.
In Baden-Württemberg gab es im Jahr 2023 insgesamt 96?Aquakulturbetriebe, die jeweils ein oder mehrere Anlagenarten aufwiesen. In 91?Betrieben wurden Durchflussanlagen (Becken, Fließkanäle, Forellenteiche) mit einer mittleren Größe von 2700?Kubikmeter bewirtschaftet. Teiche waren in 17?Betrieben vorhanden und 3?Betriebe produzierten in Kreislaufanlagen. Vermarktet werden die Fische aus dem Land überwiegend über den Großhandel (59?%), die Direktvermarktung macht 15? % aus. Die übrige Menge wird von den Betrieben selbst weiterverarbeitet (10?%), an den Einzelhandel verkauft (4?%) oder an sonstige Abnehmer vertrieben (12?%).
Bundesweit auch Muscheln und Krebstiere
Bundesweit erzeugten die Aquakulturbetriebe 2023 in Deutschland rund 16.800 Tonnen Fisch, meldet das Statistische Bundesamt. Das waren 5,5 % weniger als im Vorjahr. Demgegenüber hat sich die Muschelproduktion mit einem Anstieg von 108,9 % auf 18.000 Tonnen mehr als verdoppelt. Veränderungen in diesem Ausmaß seien bei Muscheln nicht ungewöhnlich, da die Muschelernte aufgrund natürlicher Bedingungen von Jahr zu Jahr erheblich schwanken kann. Die Erzeugung von Rogen und Kaviar stieg im Vorjahresvergleich um 4,6 % auf 105 Tonnen. Die Gesamterzeugung von Aquakulturprodukten – einschließlich Krebstiere und Algen – lag im Jahr 2023 bei rund 35.200 Tonnen. Das waren 32,3 % mehr als im Jahr 2022.
Weniger Forellen, Karpfen konstant
Forellenartige Fische, zu denen Forellen, Saiblinge und Maränen gehören, machten mit 10.300 Tonnen mehr als die Hälfte der gesamten Fischerzeugung aus. Darunter waren die Regenbogenforelle mit 5800 Tonnen, die Lachsforelle mit 1800 Tonnen und der Elsässer Saibling mit 1600 Tonnen am stärksten vertreten. Im Vorjahresvergleich sank die Produktion von Regenbogenforellen um 3,1 %, bei Lachsforellen 6,7 % und bei Elsässer Saiblingen gar um 24,3 %. Ein weiteres gutes Viertel der Fischerzeugung entfiel mit 4400 Tonnen auf karpfenartige Fische wie Karpfen, Schleien, Rotaugen und Rotfedern, deren Produktion damit nahezu unverändert blieb. Mehr als 90 % davon machte der Gemeine Karpfen aus, dessen produzierte Menge gegenüber dem Vorjahr um 1,8 % nur leicht zurückging.
Weniger Betriebe, größere Anlagen
In dreijährigem Rhythmus werden die Aquakulturbetriebe zusätzlich zu Ihrer Erzeugung auch zur Größe Ihrer Anlagen befragt. Die in den insgesamt 1726 Betrieben mit Teichen zur Verfügung stehende Teichfläche lag 2023 bei gut 20.700 Hektar. Sie ging damit gegenüber 2020 um rund 8,3 % zurück. Die Zahl der Betriebe mit Teichwirtschaften sank ebenfalls, und zwar um 12,7 %.
In den insgesamt 934 Betrieben mit Becken, Fließkanälen und Forellenteichen betrug das Volumen dieser Anlagen zusammen rund 2,7 Millionen Kubikmeter. Das waren 14,2 % weniger als 2020. Auch die Zahl der Betriebe mit Becken, Fließkanälen oder Forellenteichen ging im Vergleichszeitraum um 16,8 %.
Da die Betriebszahlen in beiden Fällen stärker zurückgegangen sind als die zugehörigen Anlagengrößen, fiel die durchschnittliche Anlagengröße dieser Betriebe im Jahr 2023 größer aus als 2020. So lag die mittlere Teichfläche bei 12 Hektar je Betrieb, nachdem sie im Jahr 2020 noch bei 11 Hektar gelegen hatte. Die durchnittliche Größe der Becken, Fließkanäle oder Forellenteiche im Jahr 2023 betrug 2941 Kubikmeter gegenüber 2 849 Kubikmeter im Jahr 2020.
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