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Der Markt für Getreide und Raps vor der Ernte

Landwirtschaft wartet und hofft

Der Regen ab Mitte Mai hat den Feldbeständen von Getreide und Raps gutgetan. Weniger erfreulich ist die Preisentwicklung beim Getreide. Mangels attraktiver Angebote gehen die Landwirte im Südwesten mit weniger Vorverträgen in die anstehende Ernte als sonst in dieser Jahreszeit. 

von Donat Singler erschienen am 19.06.2025
Die Ernte von Getreide und Raps steht an. Mit der Wintergerste beginnt der Drusch. © Donat Singler
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Die Ernte von Getreide und Raps in Baden-Württemberg beginnt in den frühen Lagen voraussichtlich zum üblichen Termin Ende Juni. Kommende Woche soll der Drusch am Oberrhein mit der Wintergerste anlaufen. Der Termin Ende Juni gilt je nach Wetter auch in weiteren Regionen. Die Einschätzungen sind in dieser Hinsicht nicht einheitlich, teils wird auch mit einem späteren Druschbeginn als üblich gerechnet.

Während das Wachstum des Wintergetreides im Jahresverlauf noch wesentlich von der Winterfeuchte zehren konnte, hat der Regen seit Mitte Mai besonders den Sommerkulturen gutgetan, berichtet der Agrarhandel im Land auf Anfrage. Das galt gerade für die Kornfüllungsphase. Allerdings sind die Niederschläge – wie inzwischen gewohnt – nicht überall gleich hoch ausgefallen. In Baden beispielsweise habe es im südlichen Teil viel, den Rhein entlang noch genug, in Nordbaden aber stellenweise zu wenig geregnet. 

In Württemberg seien irreparable Trockenschäden festgestellt worden. Etwa in Teilen auf der Schwäbischen Alb, im Unterland zwischen Heilbronn und Stuttgart und auf Sandböden. Die Trockenheit habe zwar das Wurzelwachstum in die Tiefe gefördert, das habe allerdings Energie gekostet. Landesweit förderlich waren immerhin die monatelang moderaten Temperaturen mit wenigen Hitzetagen. Je nach Wasserverfügbarkeit rechnen die Erfasser in Baden-Württemberg teils mit überdurchschnittlichen Erträgen.

Zur diesjährigen Ernte weist das Statistische Bundesamt für Winterweizen und Hafer in Deutschland eine spürbar größere Anbaufläche aus, bei Winter- und Sommergerste hingegen spürbar kleinere Flächen. Das wird in Baden-Württemberg überwiegend bestätigt. Allerdings kam der Haferboom nicht überall an. Innerhalb der Wintergerste gab es im Land Verschiebungen. Ein Zuwachs bei der Winterbraugerste führte zu einem Rückgang bei der Winterfuttergerste. Der Anbau zur Ernte 2025 ist noch von den beiden Vorjahren geprägt, erinnert der Agrarhandel. Der Weizen legte deshalb zu, weil durch die feuchte Witterung im Herbst 2023 weniger Weizen in den Boden kam. Dafür gab es mehr Sommergerste. Die Verhältnisse hätten sich jetzt wieder angeglichen.

Die Landwirtschaft im Südwesten hat vor der anstehenden Ernte mit dem Handel weniger Getreide vertraglich fixiert als in anderen Jahren, berichten Agrarhändler. Die unsichere Mengenerwartung war ein Grund – die Preisentwicklung ein weiterer: „Die Preise haben seit Januar dieses Jahres kontinuierlich nachgegeben“, teilt ein Erfasser mit. Deshalb wartet die Landwirtschaft häufig noch ab und hofft auf steigende Preise. Bei Raps und Braugerste hingegen gab es im Jahresverlauf durchaus Chancen, die Ware kostendeckend zu vermarkten.        

 

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