Weinbau steht vor großen Aufgaben
Auf der Herbstpressekonferenz des Badischen Weinbauverbandes am 9. September im Weingut Egler in Müllheim im Markgräflerland sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk den Winzerinnen und Winzern die Unterstützung des Landesregierung zu. Der Verband erwartet einen guten Jahrgang.
von MLR Quelle MLR erschienen am 10.09.2025„Der Weinbau im Land steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen, die sich zum Beispiel im Preisanstieg bei Produktionsmitteln, der sinkende Weinnachfrage und im Preis- und Konkurrenzdruck auf dem Weinmarkt widerspiegeln. Zusätzlich könnten die angehobenen Einfuhrzölle von 15 Prozent für Wein in die USA den Preisdruck am deutschen Weinmarkt erhöhen. Es ist damit zu rechnen, dass wichtige europäische Ausfuhrländer, wie Italien, Spanien und Frankreich, versuchen, mehr Wein auf dem deutschen Markt abzusetzen. Daher entlasten wir unsere Winzerinnen und Winzer, stärken zum Beispiel Steillagen und kleine Flächen und entwickeln die Mehrgefahrenversicherung weiter“, sagte Peter Hauk anlässlich der Herbstpressekonferenz des Badischen Weinbauverbandes. Als Weinbauminister setze er sich zusammen mit der Weinbranche dafür ein, gemeinsam langfristige Perspektiven für die Weinwirtschaft in Baden-Württemberg zu entwickeln.
Jahrgang 2025 mit sehr guten Aussichten
Bei guten Witterungsbedingungen war ein früher Austrieb zu verzeichnen. Der Blühbeginn der Weinrebe datiert auf Ende Mai. Der Sommer war geprägt von ausreichenden Regenmengen und warmer Witterung. So zeigen sich die Weinberge insgesamt in einem sehr guten Zustand. Seit Anfang September sind die Winzerinnen und Winzer mit der Ernte beschäftigt. Ihre Arbeit in und mit der Natur lässt auf einen sehr guten Weinjahrgang 2025 hoffen. „Unsere Winzerinnen und Winzer verbinden Herkunft und Handwerk – das schmeckt man im Glas: charaktervolle, lebendige Weine aus Baden, die Freude machen“, sagte Minister Hauk.
Weinmarkt unter Druck – Baden-Württemberg handelt
Im globalen Umfeld nimmt der Weinkonsum und damit die Nachfrage nach Wein ab. Weil die Betriebsmittel in der Produktion teurer geworden sind, sinken die Erlöse für die Erzeugerbetriebe. „Um gegenzusteuern hat das Land Baden-Württemberg bereits im Januar 2025 ein Sofortprogramm Weinbau initiiert“, erklärte der Minister. Dieses Sofortprogramm bündele Hilfen der EU und des Bundes mit Maßnahmen des Landes. Die Landesregierung wolle eine unmittelbare Entlastung der Betriebe in Kombination mit verlässlicher Planungssicherheit für die Zukunft, sagte Hauk weiter. Beispielhaft sei in diesem Zusammenhang das Modellprojekt Zukunftsweinbau Baden.
Wie der Minister ausführte, werden im Land drei Tourismusprojekte gefördert, unterstützt und begleitet. In der Produktion wird der Fördersatz für den Handarbeitsweinbau erhöht. Auch das umweltschonende Verfahren zur Bekämpfung der Traubenwickler mittels Duftstoffe, sogenannten Pheromonen, wird in der Förderhöhe verdoppelt. Für die Zukunft sollen Weinbausteillagen ab einer Hangneigung von 30 Prozent wieder in die Förderung aufgenommen werden. Auch die Pflege und Bearbeitung von Klein- und Kleinstflächen wird ab dem Jahr 2026 unterstützt. Darüber hinaus etabliert das Land bei der Förderung der Mehrgefahrenversicherung jetzt auch durch Hagel bedingte Schäden.
„Mein Dank gilt allen Winzerinnen und Winzern, die mit ihrem Engagement und ihren Produkten zum Erhalt des Weinbaus, der Weinkultur und der Kulturlandschaft beitragen. Ich wünsche Ihnen allen eine erfolgreiche Weinlese mit guten Erträgen“, sagte Minister Hauk.
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