Der Weg ins Vergessen

Wie sehr sich ein Mensch, der an einer Demenz erkrankt ist, verändert, weiß die langjährige BWagrar-Autorin Silke Bromm-Krieger. Sie begleitete ihre Großmutter auf dem steinigen Weg ins Vergessen und geriet dabei selbst an persönliche Grenzen. Ein Erfahrungsbericht.

Veröffentlicht am: von Silke Bromm-Krieger
erschienen am 07.11.2015

erschienen in BWagrar 45/2015

Als älteste Enkelin hatte Silke Bromm-Krieger seit Kindertagen ein besonders inniges Verhältnis zu ihrer Großmutter (1963).privat

Meine Großmutter war ihr Leben lang eine durchsetzungsstarke Persönlichkeit gewesen. Während ihr Mann an der Front war, hatte sie einen Sohn und eine Tochter allein durch die Kriegswirren gebracht. Anschließend hatte sie mit der Eröffnung eines Milch- und Lebensmittelgeschäfts Anfang der 1950er-Jahre für sich und meinen Großvater, der Molkereifachmann war, ein festes berufliches Standbein geschaffen. Die Familie war das Wichtigste Großmutter war Mittelpunkt unserer Großfamilie. Bei ihr liefen alle Fäden zusammen. Zu ihren zwei Kindern gesellten sich nach und nach fünf Enkelkinder und fünf Urenkelkinder samt Anhang. Für Großmutter war die Familie das Wichtigste im Leben. Sie war rund um die Uhr mit Rat und Tat für uns da. Bis zum Alter von...

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