Auch Algen können eine Mastitis auslösen

Wird bei Kühen eine Prototheken-Mastitis nachgewiesen, ist guter Rat teuer: Es gibt weder eine Therapie, noch findet eine Selbstheilung statt. Letztendlich bleibt nur die Merzung der Tiere. Umso wichtiger ist die Vorbeugung gegen diese bei uns bislang eher seltene Erkrankung. Worauf es dabei ankommt, erläutert Ihnen Dr. Franz Uhlenbrock vom Eutergesundheitsdienst (EGD) Karlsruhe.

Veröffentlicht am: von Dr. Franz Uhlenbrock, Eutergesundheitsdienst (EGD) Karlsruhe
erschienen am 09.11.2019

erschienen in BWagrar 45/2019

Stark erhöhte Zellzahlen können ein erster Hinweis auf eine Prototheken-Mastitis sein. Allerdings muss das nicht sein, es kann auch andere Ursachen für das Mehr an Zellen geben.agrarfoto.com

Seit Anfang der 1990er-Jahre mehren sich in den neuen Bundesländern die Fälle von Protoheken-Mastitis (PrM). In Baden-Württemberg war PrM zwar bekannt, als Bestandsproblem tritt sie jedoch erst seit wenigen Jahren in Erscheinung. Biologisch gehören Prototheken zu den Algen. Sie stellen hier eine eigene, nicht chlorophyllhaltige Gruppe, mit mehreren Spezies dar. Vermutlich ist aktuell nur eine Spezies – Prototheka zopfii – in der Lage, eine Euterentzündung hervorzurufen. Der Lebensraum von Algen und so auch der von Prototheken ist grundsätzlich das feuchte, wässrige Milieu, weshalb PrM früher nahezu ausschließlich mit extrem schlechten, feuchten Stall- und Liegeplatzverhältnissen in Verbindung gebracht wurde. In Umgebungsproben (zum...

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