Label – Lust oder Frust?

Ökosiegel, Tierwohlzeichen und Nutri-Score – Lebensmittel sind mit einer Vielzahl an Kennzeichen ausgestattet, die dem Verbraucher helfen sollen, sich zu orientieren. Auf dem Junglandwirtekongress der Deutschen Landjugend, anlässlich der Grünen Woche in Berlin, wurde diskutiert, ob es noch mehr Gütesiegel braucht, um den Absatz anzukurbeln.

Veröffentlicht am: von Silvia Rueß
erschienen am 25.01.2020

erschienen in BWagrar 04/2020

Auf dem Podium diskutierten beim Junglandwirtekongress (v. l.): Professor Dr. Achim Spiller, Uni Göttingen; Carina Konrad, MdB; Robert Pudelko, Kaufland, und Philipp Duelli, Junglandwirt aus Pfrungen.RueÃŸ

Rund 400 Labels gibt es derzeit in Deutschland. Etwa 225 gibt es allein in der Sparte Essen und Trinken. „Der Verbraucher tut sich damit schwer", erklärte Professor Achim Spiller von der Universität Göttingen den Landjugendlichen beim Kongress. So hat er in Forschungen herausgefunden, dass noch rund 90 Prozent der Verbraucher das allgemeine Biosiegel kennen, danach falle die Bekanntheit der Labels schnell ab. Dabei sollte mit der Kennzeichnung eigentlich Vertrauen geschaffen werden. Warum? „Der Verbraucher kann viele Eigenschaften eines Produkts selbst nicht überprüfen", sagte Spiller. Damit meint der Marketingexperte vor allem sogenannte potemkinsche Eigenschaften. Darunter fallen beispielsweise Prozessqualitäten, die am Endprodukt nicht...

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