Herzliche Anteilnahme: Erntedank
Anteilnahme zu zeigen gehört traditionell zu Beileidsbekundungen. Den Angehörigen von Verstorbenen wird in ihrer Trauer unsere Aufmerksamkeit zuteil.
Auch die Landwirtschaft erfährt Aufmerksamkeit, sogar öffentliche. Ein Kommentar zu Erntedank von Dr. Clemens Dirscherl, Ratsbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Landwirtschaft und Ernährung.
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Einmal als Mitleid und Bedauern. Zum Beispiel angesichts der Frostschäden wie dieses Frühjahr, welche große Ernteverluste im Obst- und Weinbau mit sich brachten. Auch die lang anhaltende Trockenheit bereitete unseren Bauern Sorge. Bei uns Agrarentfremdeten überlagerte zunächst die Freude über traumhaftes Toskanawetter die Wahrnehmung: viel Sonne und Wärme wie im Urlaub. Wer selber ein wenig gärtnert, erspürte die Staubtrockenheit des Bodens und litt mit der bäuerlichen Sehnsucht nach Regen – unverzichtbar für das Pflanzenwachstum. Öffentliche Aufmerksamkeit erfährt die Landwirtschaft auch noch auf eine andere Art emotionaler Betroffenheit: Empörung und Aufgeregtheit. Schon die defensiv verpackte Aufrüstung des Begriffes...