Die Renaissance der Steckrübe
Zahlreiche Sterneköche und immer mehr Verbraucher entdecken sie neu: Steckrüben erleben ihr kulinarisches Comeback. Seit der Jahrtausendwende ist die Verkaufsmenge* des Wintergemüses um das Siebenfache gestiegen – von 600 Tonnen im Jahr 2000 auf 4.500 Tonnen 2013. Höchste Zeit, den vielen Vorteilen der kleinen, runden Knolle an die Wurzel zu gehen.
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Was in der Nachkriegszeit lange Zeit in Vergessenheit geraten war, wird heute wieder geschätzt: Steckrüben schmecken nicht nur lecker, sondern enthalten besonders viele Vitalstoffe. Sie sind reich an den Vitaminen B1, B2 und C sowie an Traubenzucker und Eiweiß. Hinzukommen viele lebenswichtige Mineralien. Dank des hohen Wassergehalts sind die Rüben außerdem besonders kalorienarm. Das mit Kohlrabi verwandte Powergemüse ist damit bestens geeignet für alle, die
schwungvoll und fit durch die kalte Jahreszeit kommen wollen.
Gelb hat Vorfahrt
Die Erntezeit der Steckrüben, bei denen nur die bis zu zwei Kilogramm schweren Wurzeln für den Verzehr geeignet sind, dauert von September bis April. Je nach Sorte ist ihr Fruchtfleisch entweder weiß oder gelb gefärbt. Für die Verwendung in der Küche sind die gelben Exemplare besonders gut geeignet, da sie aromatisch-würzig und fein-süß im Geschmack sind. Übrigens: Noch ausgeprägter ist das Aroma, wenn Steckrüben auf dem Feld den ersten Frost erlebt haben.
Kleine Knolle, groß im Geschmack
Beim Einkauf am besten zu den kleinen Knollen greifen. Die dickeren Steckrüben können schnell holzig schmecken. Der Frischegrad lässt sich an der Schale erkennen. Diese sollte möglichst prall, glatt und frei von Rissen sein. Im Gemüsefach des Kühlschranks bleiben Steckrüben bis zu zehn Tage genießbar. Vor der Zubereitung die Schale entfernen. Dies gelingt am besten mit einem Sparschäler. Holzige Stellen großzügig herausschneiden. Die Knollen anschließend waschen und je nach Zubereitungsart in Scheiben, Würfel oder Stifte schneiden. Steckrüben müssen ausreichend in Salzwasser garen, da sie roh ungenießbar sind. Je nach Größe liegt die Kochzeit zwischen 30 und 40 Minuten.
Runde Sache für neue Geschmackserlebnisse
Steckrüben lassen sich in der Küche ganz unterschiedlich in Form bringen. Gewürfelt oder in Streifen geschnitten, schmeckt das Gemüse als Beilage zu vielen herzhaften Fisch- oder Fleischgerichten sowie in Eintöpfen, Terrinen und Aufläufen. Auch als Püree, frittiert oder Rösti-Zutat sind die Rüben ein feiner Begleiter vieler Speisen. Wer es vegetarisch mag, schneidet das Wurzelgemüse in fingerdicke Scheiben, gart es kurz vor, paniert es mit Parmesan und Semmelbröseln und brät es an – ein überraschend neues Geschmackserlebnis mit einer nicht länger in Vergessenheit geratenen Gemüsespezialität.
* Quelle: Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) 2014
Rezept: Gebackene Haselnuss-Steckrüben mit Petersilien-Mayonnaise (4 Personen)
Für die Steckrübe: 1 Steckrübe, Meersalz, Zucker
Für die Haselnusspanade: 100 g gemahlene Haselnüsse, 2 Eier, 50 g Mehl, 50 ml Butterfett
Für die Petersilien-Mayonnaise: 2 Eigelb, 1 TL Senf, 1 TL Weißer Essig, 200 ml Distelöl, Salz, 4 EL gehackte Petersilie
Zubereitung:
1. Die Steckrübe schälen, in Streifen schneiden und mit dem Salz und dem Zucker marinieren. Ca. 30 min in Wasser ziehen lassen. Trocken tupfen.
2. Für die Haselnusspanade die trockengetupften Steckrübenstreifen in Mehl wenden. Ei verquirlen. Die Steckrübenstreifen im verquirlten Ei und zum Schluss in den Haselnüssen wenden. In einem Topf auf höchster Stufe ca. 3 min in geschmolzener Butter ausbacken.
3. Für die Petersilienmayonnaise Eigelb mit Senf und Essig verrühren. Salzen. Nun das Öl sehr langsam unter Rühren dazugeben. Nochmals abschmecken. Die gehackte Petersilie zugeben.
4. Die gebackenen Steckrübensticks auf einem Teller anrichten, die Sauce separat geben.
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