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Umfrage bei Landwirtinnen und Landwirten

Wie groß ist Ihr persönlicher Stress?

Wenn Blanka anfängt zu trippeln, das Melkzeug abtritt oder gar nicht erst in den Melkstand eintreten will, schließt unser Melker darauf, dass seine Kuh unter Stress steht. Doch nicht nur Kühe können überfordert sein, sondern auch bei Landwirten und Landwirtinnen kommt dies häufig vor. Das Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften (INH) von Agroscope führt derzeit eine Umfrage zum persönlichen Stress-Erleben von Landwirten und Landwirtinnen durch und ruft zur Teilnahme auf.
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In Diskussionen werden besonders der steigende Zeitdruck, die schwierigen Wetterbedingungen oder der hohe administrative Aufwand erwähnt unter dem in der Landwirtschaft arbeitende Personen leiden.

Auch die Kommunikation mit der Lebensgefährtin oder dem Lebensgefährten und das gegenseitige Verständnis kann bei starker Belastung immer schwerer fallen.

Die ersten Anzeichen für eine Stressbelastung können unruhige oder schlaflose Nächte sein. Weitere Indikatoren können, Reizbarkeit, Antriebslosigkeit oder fehlendes sexuelles Verlangen darstellen. Solche Anzeichen können langfristig negative Folgen haben und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Deshalb führt das Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften (INH) von Agroscope zu diesem Thema derzeit eine Untersuchung zur „psychischen Arbeitsbeanspruchung“ durch und bittet Landwirtinnen und Landwirte daran teilzunehmen

Eine länderübergreifende Online-Umfrage zum persönlichen Stress-Erleben von Landwirten und Landwirtinnen soll dazu dienen, die psychische Beanspruchung im Berufsfeld der Landwirtschaft einschätzen zu können. „Dazu wollen wir Daten in der landwirtschaftlichen Praxis erheben, um die psychische Beanspruchung dokumentieren zu können“, so Christina Umstätter von Agroscope.

Herzblut vor Gesundheit
Dass die zeitliche Arbeitsbelastung in der Landwirtschaft deutlich höher liegt im Vergleich zu anderen Berufsgruppen, ist belegt, doch auch psychisch sind unsere Landwirte und Landwirtinnen stark beansprucht. „Es trifft besonders die guten Mitarbeiter“ heisst es in einem Artikel zur steigenden Anzahl an Burn-out-gefährdeten Arbeitnehmern. Bei den Landwirten und Landwirtinnen steckt viel Herzblut in ihrer alltäglichen Arbeit. Dennoch kann die hohe Belastung ein Gesundheitsrisiko darstellen. Probleme mit dem Bewegungs- und Stützapparat, immer wiederkehrende Erschöpfungszustände, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Depressionen können Folgen einer starken Stressbelastung sein. Laut Bundesamt für Landwirtschaft (2010) hatten die Landwirte 2007 tendenziell öfter starke Rücken- und Kreuzschmerzen als zehn Jahre zuvor.

Ursprünglich gesund
Stress bezeichnet ursprünglich eine Anpassungsreaktion unseres Körpers an eine Anforderung von aussen, wie zum Beispiel ein Adrenalinstoss als Reaktion auf eine echte oder vermeintliche Gefahrensituation. Sobald Körper und Seele kurzfristig stark beansprucht werden, stellt unser Organismus sofort Energie bereit, sodass wir z.B. flüchten könnten. Meist reagieren erwachsene Menschen heutzutage nicht mehr mit Flucht- oder Kampfreaktionen. Dadurch staut sich die bereitgestellte Energie in den Muskeln an und kann nicht abgebaut werden. Der Landwirt, der sich mit einem hohen administrativen Aufwand beschäftigen muss, während er unter Zeitdruck steht, ist vielleicht verärgert, kann aber schlecht entfliehen ohne eine zuverlässige Vertretung organisiert zu haben.

Mitmachen nützt allen
„Wir brauchen die Unterstützung möglichst vieler Landwirte und Landwirtinnen. Wir laden alle herzlich dazu ein, an der Umfrage teilzunehmen. Vielleicht lassen sich auch Familienmitglieder und Mithelfende auf Ihrem Betrieb motivieren, den Online-Fragebogen auszufüllen. Wir hoffen auf rege Teilnahme, damit wir bald an dieser Stelle wieder über die Ergebnisse und vor allem Lösungsstrategien zur Stressverminderung berichten können“, so Umstätter.

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