Die Gurke für den Weihnachtsbaum
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Seit Beginn des 18. Jahrhunderts werden die Bäumchen mit Kerzen beleuchtet. Zumindest an den Fürstenhöfen, die sich Wachskerzen leisten konnten. Das Licht im Baum hat eigentlich einen heidnischen Ursprung und erinnert an die Rückkehr der Sonne, die die Tage wieder länger macht.
Dass Nüsse, Backwerk und vor allem Äpfel früher an den Bäumchen hingen, geht vermutlich auf die Tradition des Paradiesbaumes zurück. Damit wurde einst um die Jahreswende bei christlichen Schauspielen die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies dargestellt. So fand sich vor zweihundert Jahren auch gerne mal ein Schlangensymbol im Weihnachtsbaum. Neben den Produkten aus der Natur waren Schmuckwerk aus Papier oder Wolle beliebt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es den ersten Glasschmuck. Ein Glasbläser aus Lauscha in Thüringen hatte 1848 der Legende nach die Idee zur Kugel. Er konnte sich teure Süßigkeiten und Nüsse nicht leisten. Die mundgeblasene Glaskugel wurde ein solcher Erfolg, dass die kleinen Werkstätten bald in die Massenfertigung einstiegen. Um 1910 entstand das Lametta. Damals noch aus reiner Zinnfolie. Die silbernen und goldenen Fäden gelten als Symbol für die Geschenke, die die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind mitgebracht haben sollen. Heute gibt es Baumschmuck in allen Farben und Formen. Zum Beispiel die Weihnachtsgurke. Sie gilt in Amerika als Tradition des deutschen Weihnachtsfestes. Wer die Gewürzgurke, die im Baum hängt, als Erster findet, der hat im kommenden Jahr besonders viel Glück. Angeblich soll im amerikanischen Bürgerkrieg ein bayerischer Soldat totkrank im Lazarett nach Essiggurken verlangt haben. Nach dem Verzehr sei er gegen jede Erwartung wieder gesund geworden und habe daraufhin jährlich eine Gurke in den Weihnachtsbaum gehängt.
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