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Samenverbreitung

Flughunde forsten Wälder auf

Mit den durch die Fledertiere verbreiteten Samen könnten jedes Jahr 800 Hektar neuer Wald entstehen.
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Palmenflughunde lieben Früchte über alles, zum Beispiel Dattelpalmen und Mangos – oder wie in diesem Fall Zuckerpflaumen, die Früchte von Uapaca kirkiana.
Palmenflughunde lieben Früchte über alles, zum Beispiel Dattelpalmen und Mangos – oder wie in diesem Fall Zuckerpflaumen, die Früchte von Uapaca kirkiana. MPI f. Ornithologie/ Ziegler
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Intakte Ökosysteme erfreuen nicht nur Naturliebhaber, sie nutzen Menschen auch finanziell. Wie viel Geld sie jedoch tatsächlich einbringen, ist im Einzelfall schwer zu beziffern. Nun haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell zusammen mit Kollegen aus Schweden und Ghana erstmals den ökologischen und finanziellen Nutzen von Palmenflughunden in Afrika berechnet. Diese Fledermausart fliegt jede Nacht lange Strecken zu ihren Futterplätzen und verbreitet dabei die Samen der verzehrten Früchte. Den Forschern zufolge verbreitet eine Kolonie von 150.000 Tieren in einer einzigen Nacht über 300.000 Samen. Damit könnten pro Jahr allein in Ghana 800 Hektar Wald wieder aufgeforstet werden – und das von einer einzigen Kolonie. Von einem besseren Schutz der vor allem durch Jagd bedrohten Tiere würden also sowohl Wälder als auch Menschen profitieren.

Palmenflughunde (Eidolon helvum) besitzen eine Flügelspannweite von bis zu 80 Zentimetern und ernähren sich von Nektar und Früchten. Tagsüber hängen die Fledertiere kopfüber in den Kronen alter Bäume und schlafen. Bei Sonnenuntergang werden sie aktiv und begeben sich auf Futtersuche. Wenn die Tiere in Kolonien leben und die Konkurrenz um Futter groß ist, fliegen sie bis zu 88 Kilometer weit zu geeigneten Futterbäumen und kehren erst am nächsten Morgen wieder an ihre Schlafplätze zurück. Unterwegs verteilen sie die Samen der gefressenen Früchte über große Gebiete mit ihren Ausscheidungen.

Auf diese Weise tragen die Flughunde zur Artenvielfalt der Wälder und deren genetische Diversität bei, denn gesunde Wälder können nur gedeihen, wenn Früchte-fressende Tiere wie Flughunde die Samen der Bäume über größere Entfernungen hinweg verbreiten. Dank des weiträumigen Transports durch die Fledertiere können junge Bäume in einer Umgebung ohne direkte Konkurrenz durch Artgenossen und auf sie spezialisierte Pflanzenfresser keimen und aufwachsen. Dadurch können selbst in gerodeten Gebieten neue Wälder entstehen.

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