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Der Garten im Herbst

Winterquartiere für Lebewesen

Warme Herbsttage werden jetzt von vielen genutzt, um den Garten, die Terrasse und den Balkon winterfest zu machen. Weil Gärten wichtige Rückzugsorte für viele Arten sind, kann man mit wenigen einfachen Maßnahmen viele Überwinterungsmöglichkeiten für Igel, Siebenschläfer, Fledermäuse, Vögel und Insekten schaffen. Jeder findet so ein warmes, trockenes Plätzchen.

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Holzbeige
HolzbeigeNABU/Stefan Bosch
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„Wer Tieren seinen Garten zum Überwintern anbietet, sollte vielfältige Strukturen erhalten, anstatt mit schwäbischer Gründlichkeit im Herbst alles aufzuräumen“, rät Aniela Arnold, Naturgartenexpertin beim NABU Baden-Württemberg. Reisig- und Totholzhaufen, Laub unter Bäumen und Sträuchern, Fallobst oder abgeblühte Stauden, die im Herbst anfallen, bieten tierischen Gartenbewohnern Schutz vor der kalten Jahreszeit und sind eine Nahrungsquelle. Verblühte Wildstauden können bis zum Frühjahr stehen bleiben. Die hohlen Pflanzenstängel von Disteln und Königskerze nutzen Wildbienenarten, wie die Keulhornbiene, als Winterquartier.

Für die Körnerfresser unter den Gartenvögeln wie Stieglitz und Dompfaff sind die Samenstände verblühter Stauden von Wilder Karde, Sonnenblume und Königskerze eine willkommene Energiequelle im Winter. Wilde Ecken mit Brennnesseln und anderen Pflanzen, die das ganze Jahr stehen bleiben dürfen, sind für einige Schmetterlinge wichtig: Von den Blättern ernähren sich im Sommer zum Beispiel die Raupen von Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und Admiral, im Winter dienen sie als Überwinterungsort für Schmetterlingspuppen und andere Insekten.

Igel im Garten: Tierische Leckerbissen gesucht

Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Die Stacheltiere finden in naturnah gestalteten Gärten unter Hecken, Büschen und Bäumen viele Leckerbissen. An einem geschützten Platz können sie überwintern. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem Käfer, aber auch andere Kleintiere, die sich unter dem Laub verstecken. Darf Laub sowie Grün-, Baum- und Heckenschnitt in einer Gartenecke oder unter Hecken und Bäumen liegen bleiben, können Igel, Spinnen, Käfer, Molche, Raupen und Falter dort im Herbst einen frostfreien Unterschlupf für den Winter finden. Eine Umrandung aus Feldsteinen hält das Material zusammen. „Es sind schon solche kleinen Maßnahmen, die es den Tieren im Garten leichter machen, gut durch den Winter zu kommen und uns wenig Arbeit kosten“, sagt die NABU-Gartenexpertin.

Igel, Schmetterlinge, Vögel oder Wildbienen können den Garten zu einem Naturerlebnis direkt vor der eigenen Haustüre machen. Nicht nur für Kinder ist es spannend, dort nach krabbelnden, fliegenden und laufenden Mitbewohnern aus der Tierwelt zu suchen. „Als Gärtnerin oder Gärtner eines naturnahen Gartens darf ich mich auch mal zurücklehnen. Ein naturnah gestalteter Garten muss trotzdem nicht unaufgeräumt aussehen“, möchte Arnold mit einem Klischee aufräumen.

Tipps zum Gärtnern im Herbst:

  • Verblühte Stauden stehen lassen als Winterquartier für Insekten
  • Laubhaufen anlegen als frostfreien Schlafplatz für Igel und Co.
  • Bäume, Sträucher und Frühblüher pflanzen, die Insekten und Vögel Nahrung und Unterschlupf bieten, zum Beispiel Weide und Kornelkirsche
  • Reisighaufen aufschichten oder als Benjeshecke anlegen, damit Eidechsen, Frösche und Vögel ein sicheres Quartier haben
  • Ein wenig Fallobst liegen lassen, das freut einige Insekten und Vögel
  • Nistkästen mit einer Bürste ausfegen, dann stehen sie als Unterschlupf im Winter bereit.
  • Ernte aus dem eigenen Garten genießen
  • Nicht zu viel aufräumen. Öfter mal die Seele baumeln lassen und die Vögel beobachten.
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