
Den Rasen winterfest machen
Eine Rasenfläche gibt es so gut wie in jedem Garten. Für manche ist es ein Stück Grün, das hin und wieder gemäht werden möchte. Andere hingegen setzen auf astreine Halme mit Golfplatzqualität. Wer im nächsten Jahr einen schönen Rasen haben möchte, sollte sich Gedanken zum letzten Schnitt vor dem Winter machen. Greenkeeper Hans-Jürgen Negele gibt Tipps.
von Redaktion Quelle AriensCo erschienen am 11.10.2025„Der Frost hat nicht direkt etwas mit dem letzten Schnitt zu tun, wohl aber die Bodentemperatur“, erklärt der Rasenexperte Hans-Jürgen Negele. „Sobald diese bei acht Grad oder darunter liegt, wächst ein Rasen nicht mehr. Der letzte Schnitt des Rasens sollte somit vor der Phase des Dauerfrosts erfolgen. In mittleren Lagen ist das in der Regel Mitte bis Ende Oktober. In wärmeren Regionen wie dem Breisgau kommt der erste Frost etwa vier Wochen später.“ Wenn es aber doch noch einmal milder wird, rät Negele zu einem zusätzlichen Schnitt. Dieser Reinigungsschnitt sollte idealerweise mit einem Fangkorb erfolgen.
Die richtige Grashöhe für den Winter
Auf die Frage, wie kurz der Rasen nach dem letzten Schnitt sein sollte, empfiehlt der gelernte Greenkeeper eine Länge von vier bis maximal fünf Zentimetern und begründet: „Wenn der Rasen länger ist, kann er unter einer Schneedecke umfallen. Bei direktem Bodenkontakt können sich Krankheiten und Schimmel bilden. Ein weiterer Nachteil eines zu langen Rasens ist, dass er schlechter abtrocknet. Ist der Rasen zu kurz, kann sich im Frühjahr zu Beginn der Wachstumsphase das Unkraut schneller und stärker durchsetzen als der Rasen.“ Zum Ende der Wachstumsphase ist es auch sinnvoll, den Rasen noch einmal zu düngen, weiß Negele. „Ich empfehle einen kaliumbetonten NPK-Dünger (Stickstoff, Phosphor und Kalium) und gegebenenfalls etwas Eisen für eine sattere Farbe im Frühjahr.“ Die richtige Dosierung findet man auf der Verpackung des jeweiligen Düngers.
So geht es nach der Winterruhe weiter
Im Frühjahr beginnt die Rasensaison mit dem Ausbessern von kahlen Stellen durch eine Nach- oder Übersaat. Der Fachmann empfiehlt, das Saatgut circa einen halben Zentimeter tief in den Boden einzuarbeiten oder alternativ mit feuchtem, gewaschenem Quarzsand abzudecken, um ein Austrocknen des Saatgutes zu verhindern. „Wenn man das Saatgut nur verstreut – frei nach dem Motto ‚viel hilft viel‘ – wird man wenig Erfolg haben und der Großteil der Samen wird nicht aufgehen“, warnt Negele.
An Nord-West-Seiten von Gebäuden haben Rasenbesitzer oft mit einer starken Vermoosung zu kämpfen. Auch hier hat Negele einen Tipp: „Bei wenig Lichteinfall und erhöhter Nässe setzen sich Moose und Flechten immer stärker durch als der Rasen selbst. Etwas Abhilfe schaffen können, neben Vertikutieren und Belüften, schattentolerante Sorten.“ Einschränkend fügt er hinzu: „Einen echten Schattenrasen gibt es leider nicht!“
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