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Arbeitskalender Obstbau im Juli

Wenn in Früchten der Wurm drin ist...

Der Befall mit Kirschessigfliege (KEF) in Kirschen scheint in diesem Jahr deutlich höher zu sein als im Vorjahr. Selbst intensive Anlagen mit Kulturschutz weisen Schäden auf. Beerenproduzenten sollten daher schon mal gewarnt sein, denn der Schädling befällt neben Kirschen auch Zwetschgen und praktisch alle Weichobstarten, von Himbeeren über Heidelbeeren bis Holunder.
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Kirschen sind in diesem Jahr stärker als im Vorjahr von der Kirschessigfliege befallen.
Kirschen sind in diesem Jahr stärker als im Vorjahr von der Kirschessigfliege befallen. Schielin
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Die Entwicklung der Fliegen hängt im Wesentlichen von der Temperatur ab, mit einem Optimum von 20 bis 25 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit, bestenfalls über 70 Prozent. Daher kann ein Befall vor allem bei nicht zu heißem, luftfeuchtem Wetter schnell voranschreiten. Dabei ist das Risiko in schattigen und dichten Kulturen besonders hoch. Der Höhepunkt eines Befalls liegt meist im Spätsommer und Herbst, wenn die Temperaturen moderater sind und die Luftfeuchtigkeit bereits wieder zunimmt. Überdies gab es bis zu diesem Zeitpunkt bereits reichlich Vermehrungsmöglichkeiten. Durch bestimmte Maßnahmen lässt sich ein Befall aber zumindest verzögern, sodass ein großteil der Ernte zuvor eingebracht werden kann und die begrenzten chemischen Möglichkeiten noch für den Notfall zur Verfügung stehen beziehungsweise die Ernte zum Schluss absichern.

Lichte Bestände sind weniger attraktiv


Zunächst sollte der Bestand möglichst unattraktiv für die KEF sein. Dazu sind bei Strauchbeeren die Sträucher auszulichten und das Gras kurz zu halten. Um Zuflug zu vermeiden, können Parzellen eingenetzt werden. Der Aufwand ist hoch und bietet sich vor allem dort an, wo ohnehin Überdachungs- und Schutzsysteme installiert sind. Problematisch ist aber, dass der Schädling beim Betreten oder Befahren der Anlage und dem damit nötigen Öffnen der Netze immer wieder ein Schlupfloch findet.

Hygienemaßnahmen in der Ernte

Während der Ernte sind Hygienemaßnahmen Pflicht. Dazu gehört das vollständige Abernten der (knapp) reifen Früchzte. Auch Ausschuss darf nicht in der Anlage verbleiben. Zügige Pflückdurchgänge in engen Abständen sind vor allem bei Brombeeren und Himbeeren nötig. Sind erst einzelne Früchte befallen, kann das Kühlen des Ernteguts auf ein bis zwei Grad das Zusammenbrechen der Partien vermeiden oder verzögern.
Um den Befall zu erfassen, kommt man an Kontrollen nicht vorbei. Dazu eignen sich Köderfallen, die allerdings zum Abfangen nicht erfolgreich eingesetzt werden können. Die Eiablage lässt sich auch mit einer Lupe kontrollieren. Im Bestand werden besonders reife, bestenfalls beschattete Früchte ausgewählt. Wenn auf hundert Früchten nur wenige Eiablagestellen – kleine Löcher mit je zwei weißen, herausragenden Atemröhren – gefunden werden, sollten die Alarmglocken schrillen.

Einsatz chemischer Mittel

Treten Früchte mit Löchern auf, die beim Zusammendrücken saften, kann allenfalls noch der chemische Pflanzenschutz helfen, soweit erlaubt. Mospilan SG, besonders wichtig für die Kirschfruchtfliegenbekämpfung, wirkt befallsmindernd. Bei Befallszunahme kann zum Beispiel Exirel (B1!, Artikel 53) eingesetzt werden. Es wirkt auf Adulte (KFF und KEF) und Larven (nur KEF), ist regenbeständig, muss aber bei der Anzahl der Rückstände im Erntegut berücksichtigt werden. Spintor (B1!, Artikel 53) ist wenig regenbeständig, was unter Umständen kaum eine Rolle spielt, sofern die Kultur überdacht oder die Witterung entsprechend ist. Es wirkt gut gegen Adulte, zum Teil auch auf Larven und hat eine kurze Wartezeit von fünf Tagen.

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