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Landessortenversuche 2021

Der Winterweizen ist geprüft

Nachdem wir Ihnen in der vergangenen Woche die Ergebnisse der frühen Winterweizensorten zur Sortenwahl an die Hand gegeben haben, folgen nun die „normalen“ Sorten. Maria Müller-Belami hat sie für Sie zusammengestellt.

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Versuchsfeld in Tailfingen
Versuchsfeld in Tailfingen LTZ Augustenberg/Müller-Belami
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Wie das Statistische Landesamt berichtet wurde 2020/21 in Baden-Württemberg auf 190.000 Hektar Winterweizen angebaut. Die Ernte fiel mit 73 Dezitonnen je Hektar zwar insgesamt durchschnittlich aus, die optimistischen Ertragserwartungen im Mai haben sich damit aber nicht erfüllt.

Lange lief es für den Winterweizen optimal, dann kamen die ständigen Wetter- und Temperaturwechsel und eine kurze und heftige Hitzephase, die zu einer schnellen Abreife führte. Die Erntezeit war geprägt von anhaltenden Niederschlägen und Gewitter. Neben starkem Blattseptoria- und Braunrostbefall traten verstärkt auch Fußkrankheiten wie Schwarzbeinigkeit, Halmbruch und Schneeschimmel in Erscheinung. Die feuchtnasse Witterung zur Blüte führte vielerorts zu massiven Fusariuminfektionen. Schon früh waren die typischen Symptome wie partielle Taubährigkeit und lachsfarbene Sporen in den Beständen erkennbar. Erwartungsgemäß kritisch sind die bisherigen Mycotoxinwerte sowohl in der Praxis als auch in den Sortenversuchen.

In diesem Jahr gab es Lagergetreide wie schon lange nicht mehr. Auch blieb das reife Getreide lange auf dem Halm, weil sich die Ernte wetterbedingt immer wieder verzögerte.

Alle zehn Standorte ausgewertet

In den Landessortenversuchen kamen alle zehn Standorte in die Auswertung. Hohe Erträge wie im letzten Jahr blieben aus. Mit durchschnittlich 77 dt/ha in der reduzierten Variante (Verzicht auf Fungizide und Wachstumsregler) und 84 dt/ha in der intensiven Variante liegen die Erträge weit unter Vorjahresniveau. In Kupferzell hatten Halmbruch und Lager starken Einfluss auf die Mindererträge mit durchschnittlich 61 dt/ha. Am Standort St. Johann setzten fehlende Sonne und Wärme sowie eine sehr späte Ernte den Beständen zu. Mit 70 dt/ha über beide Varianten lag die Ertragsdifferenz zum Vorjahr bei circa 42 dt/ha. Die Proteinwerte sind 2021 mit 13,6 Prozent zufriedenstellend. Das Hektolitergewicht mit 74,6 Kilogramm und die Tausendkornmasse mit 40,3 Gramm sind, wie zu befürchten war, sehr niedrig.

Sortenbeobachtungen

Beobachtungen aus den LSV Winterweizen 2020/21 und mehrjährige Ertragsergebnisse über die Anbaugebiete (AG): Ertrag: V1: 76,9 dt/ha, V2: 84,2 dt/ha; agronomische Werte V1*: Lager vor Ernte (2,4); Krankheiten V1*: sichtbares Ährenfusarium (3,9); Blattseptoria (4,9); Braunrost (4,7); Gelbrost (1,6), Mehltau (2,5) und Spelzenbräune (2,0) wurden an je einem Standort bonitiert; Halmbruch (3,8) in Kupferzell; Qualitäten V2*: Tausendkornmasse (40,3 g); Rohprotein (13,6 Prozent Trockenmasse [Prozent]); Hektolitergewicht (74,6 kg); sonstige Qualitätsparameter laut BSL Beschreibende Sortenliste des Bundessortenamtes 2021 (BSL). *Mittelwert über die Standorte, wo das Merkmal erfasst wurde; Skala 1 bis 9: je höher die Note, desto negativer die Merkmalsausprägung; die Einzelmerkmale stehen online unter ltz-augustenberg.de. **Winterhärte: mehrjährige Provokationsversuche; Quelle: LfL

Apostel A ist ein ertragssicherer Qualitätsweizen, der sein Leistungsvermögen in der reduzierten Variante ausspielen kann. In der behandelten Variante liegt er leicht unter dem Durchschnitt. 2021 war die Sorte über die Standorte und Varianten relativ homogen. Apostel verfügt über eine sehr frühe Abreife, ist kurz und standfest (1,9*). Die Blatt- und Ährengesundheit ist gut. In St. Johann fällt die Sorte trotz der guten BSL-Einstufung (2) durch starken Mehltaubefall (4,5*) auf. Die Qualitätseigenschaften sind durchschnittlich. Fallzahl (7) und Volumenausbeute (7) sind laut BSl hoch.

Asory erreicht als A-Weizen ein sehr hohes Ertragsniveau. Besonders in der V1 wird er der der sehr guten BSL-Einstufung (8) beim Ertrag gerecht. Die Sorte zeigt eine mittlere Standfestigkeit und hat eine solide Blattgesundheit, allem voran eine gute Braunrostresistenz (3,0*). Bei Ährenfusarium liegt die Sorte etwa im Mittel (3,6*), zeigt aber nach den ersten DON-Untersuchungen nur geringen Toxingehalt. In Kupferzell fällt sie durch überdurchschnittlichen Halmbruchbefall (5,5*) auf. Aufgrund der hohen Erträge kommt Asory 2021 auf einen für Qualitätsweizen niedrigen Proteinwert (13,1 Prozent). Die Sorte ist in den BSL mit dem höchsten Backvolumen (9) aller A-Sorten bewertet, auch die Fallzahlen (7) sind hoch und stabil.

Boss B ist ein Back- und Brauweizen, der sich durch seine hervorragende Standfestigkeit (1,4*) sowie seiner guten Blatt- und Ährengesundheit auszeichnet. Bei Gelbrost zeigen sich allerdings Schwächen (3,0*). Boss schiebt die Ähren spät, reift aber sehr früh ab. Im Ertrag lässt der Wei- zen allmählich nach und platziert sich ein- und mehrjährig im Mittelfeld. 2021 überrascht er in Bönnigheim und Kupferzell mit sehr guten Erträgen. Die Sorte hat durchschnittliche Brot- weizenqualitäten. Der Proteingehalt ist 2021 mit 13,7% recht gut. Die Fallzahlen (6) liegen laut BSL im mittleren bis hohen Bereich.

Campesino B steht regulär im Prüfsortiment der frühen Winterweizen - entsprechend früh sind Ährenschieben und Abreife. Im normalen Sortiment wird der Weizen als Vergleichssorte herangezogen. In beiden LSV schneidet Campesino im Ertrag hervorragend ab. Auch mehrjährig stellt er die hohe Einstufung des BSL (9/8) bei Kornertrag unter Beweis. Das Toleranzprofil ist gut, besonders bei Braunrost (2,5*). Trotz stark mit Fusarium befallenen Ähren (4,5*) sind die bis dato vorliegenden DON-Werte niedrig. Am Standort Kupferzell fällt der Weizen durch starken Halmbruch (6,0*) auf. Beim Protein kommt die Sorte 2021 auf 12,4 Prozent. Laut BSL bildet Campesino hohe und stabile Fallzahlen (7).

Die Sorte Elixer C findet Verwendung als Keks-, Brau- und Futterweizen. Im Ertrag kann er mit den anderen Masseweizen nicht mehr mithalten. 2021 zeigt die Sorte sehr heterogene Relativerträge: schwache Leistungen in St. Johann aufgrund von Lager und Mehltau, sehr gute Ergebnisse in Orschweier. Mehrjährig liegen die Erträge nach wie vor im überdurchschnittlichen Bereich. Die Standfestigkeit ist gering (4,2*) und muss beachtet werden. Bis auf die Mehltauanfälligkeit (7,0*) ist Elixer blattgesund und fusariumtolerant (3,3*) und eignet sich als Stoppel- und Maisweizen. Die Qualitäten sind für einen C-Weizen relativ gut. 2021 erzielt die Sorte mit Proteingehalt von 13,3 Prozent einen guten Wert.

Hohe Mykotoxinwerte

Faxe A ist ein Einzelährentyp mit großen Körnern und der höchsten TKM (46,1 g) im Sortiment. Faxe geht mittelspät ins Ährenschieben und hat eine ausgeglichene Blatt- und Ährengesundheit. In Döggingen fällt die Sorte allerdings durch starken Befall mit Spelzenbräune (4,5*) auf. Auch bei der Standfestigkeit (3,7*) zeigen sich Schwächen. Im Ertrag bewegt sich der Weizen langjährig im Mittelfeld. 2021 tat sich die Sorte am Standort Tailfingen sehr schwer, am Standort Kraichtal brachte sie dagegen hohe Erträge. Insgesamt bleibt das Ertragsniveau 2021 niedrig. Laut BSL bildet Faxe sehr hohe und stabile Fallzahlen (8) und hat eine hohe Mehlausbeute (8).

Der Brotweizen Gentleman B hatte 2021 nach Feldaufgang gewisse Startschwierigkeiten, konnte aber die Ernte mit hohen Kornerträgen abschließen. In Kupferzell kam dem Weizen die hervorragende Halmbruchtoleranz (BSL 2) zugute und er belegt hinter dem C-Weizen die zweite Position im Prüfsortiment. Die Sorte wird aufgrund ihrer guten Blattgesundheit als Low-Input-Sorte beworben. Bei Mehltau (4,0*) zeigen sich 2021 gewisse Anfälligkeiten, bei Ährenfusarium liegt sie im Mittelfeld. Langjährig wird in beiden Varianten ein gutes bis mittleres Ertragsniveau erreicht. Der Einzelährentyp ist sehr strohstabil (1,5*) und reift leicht verzögert ab. Gentleman hat als B-Weizen eine sehr hohe Qualität. Laut BSL ist die Fallzahl (8) sehr hoch und stabil. In den LSV erzielt die Sorte 13,4 Prozent Rohprotein.

Hymalaya A ist eine hochertragreiche Weizenhybride. In St. Johann ist sie mit Abstand die beste Sorte in beiden Varianten. Ein- und mehrjährig liegt das Ertragsniveau in etwa zehn Prozent über dem der Liniensorten. Infolge der Wuchslänge leidet die Standfestigkeit (4,0*). Auch zeigen sich 2021 gewisse Anfälligkeiten für Braunrost (5,0*) und Gelbrost (3,0*). Bei Ährenfusarium bleibt die Sorte unauffällig. Bei Halmbruchbefall ist sie in der BSL mit 6 bonitiert, zeigt aber in Kupferzell kaum Befall (2,0*). Aufgrund der hohen Erträge liegen die Proteinwerte 2021 mit 12,7 Prozent im niedrigen Bereich. Laut BSL ist die Fallzahl (6) mittel bis hoch und stabil. Hymalya wird als winterhart eingestuft.**

Informer B hinterlässt 2021 in beiden Varianten einen homogene Eindruck und kommt auf durchschnittliche Kornerträge. Mehrjährig überzeugt der Weizen mit einem hohen Leistungsvermögen, besonders in der intensiven Variante. Informer ist mittelspät bei Ährenschieben und Abreife. Sortentypisch sind die gute Standfestigkeit (1,6*) und die solide Blattgesundheit. Informer eignet sich aufgrund der BSL-Einstufung (5) bei Halmbruch weniger als Maisweizen. Bei Ährenfusarium sind die Befallswerte hoch (5,6*). Informer ist ein Einzelährentyp mit einer hohen TKM (43,3 g). Die Proteingehalte (12,9 Prozent) liegen im unteren Bereich. Die BSL attestiert der Sorte hohe und stabile Fallzahlen (7). Informer wird als winterhart eingestuft.**

Jubilo A ist ein homogener Qualitätsweizen, der ertraglich 2021 und mehrjährig in beiden Varianten leicht unter dem Durchschnitt liegt. Jubilo ist ein Einzelährentyp mit durchschnittlichen Toleranzen, mit Ausnahme einer hohen Braunrostanfälligkeit (6,3*) und einem deutlichen Befall mit Ährenfusarium (5,2*). Jubilo bildet laut BSL mittelhohe, stabile Fallzahlen (6) und verfügt über gute Mahleigenschaften (7).

Komponist ist ein kurzstrohiger, standfester (1,9*) und frühreifer Eliteweizen. Was die Sorte auszeichnet, ist die hervorragende Stabilität der hohen Fallzahlen (BSL 8). Auch Sedimentationswert (8) und Volumenausbeute (8) sind laut BSL sehr hoch. Beim Proteingehalt (14,6 Prozent) liegt der Weizen 2021 mit an der Spitze. Dagegen ist die TKM mit 34 g sehr niedrig. Komponist ist blattgesund, besonders in Bezug auf Braunrost (3,8*). Die Sorte ist resistent gegenüber der Orangeroten Weizengallmücke. Trotz überdurchschnittlichem Befall der Ähren (4,4*) mit Fusarium und der BSL Bonitur (5) gilt Komponist als weitgehend fusariumtolerant, was verschiedene DON-Untersuchungen belegen. 2021 sind die Kornerträge weit unterdurchschnittlich. Mehrjährig ist die Sorte, vor allem in V1 deutlich leistungsstärker einzuschätzen.

Feuchte Witterung erschwerte die Ernte

KWS Emerick E: Ertraglich erreicht der Eliteweizen mehrjährig ein gutes A-Weizenniveau bei stabil hohen Proteinwerten (14,7 Prozent). Auch beim hl-Gewicht (76,0 kg) und TKM (44,9 g) liegt die Sorte weit vorne. Der Weizen zeigt keine agronomischen Schwächen, die Ährengesundheit ist solide (3,4*). Bei den Blattkrankheiten gab es 2021 überdurchschnittlichen Befall mit Blattseptoria (5,5*) und Spelzenbräune (4,0*).Gegenüber Braunrost (4,3*) ist die Sorte widerstandsfähig. In der BSL sind die stabilen Fallzahlen (8) und Sedimentationswerte (8) sehr hoch bewertet. KWS Emerick wird als winterhart eingestuft.**

Der Masseweizen KWS Keitum spielt ertraglich in einer anderen Liga: die Einstufung in der BSL (9/9) wird durch die sehr hohen Kornerträge 2021 und mehrjährig über alle Standorte und Anbaugebiete bestätigt. Der Weizen ist ein Einzelährentyp mit großem Korn, entsprechend hoch ist die diesjährige TKM mit 42,4 g. Die Sorte kommt etwas später zur Reife und neigt zu Lager (3,1*). Bei der Blattgesundheit zeigt der Weizen kaum Schwächen, mit Ausnahme eines stärkeren Braunrostbefalls (5,5*). Die Anfälligkeit für Ährenfusarium (4,2*) liegt im Mittel und wird in der BSL mit 4 bewertet. Laboruntersuchungen zu DON weisen auf einen höheren Befall hin. Bei Halmbruch (2,0*) zeigt die Sorte widerstandsfähig. Ein Anbau als Stoppel- oder Maisweizen ist nur bedingt zu empfehlen. KWS Keitum ist gegen die Orangerote Weizengallmücke resistent. Die Fallzahlen sind in der BSL (3) niedrig und instabil, die Mehlausbeute (8) hoch. KWS Keitum wird als wenig winterhart eingestuft.**

KWS Universum A: Die langwüchsige Sorte hat eine zufriedenstellende Standfestigkeit (2,1*). In der Abreife wird sie als mittelspät eingestuft. Durch seine sehr gute Blattgesundheit überzeugt der Weizen 2021 in der unbehandelten Variante. Beachtliche Kornerträge liefert er 2021 am Standort Bönnigheim. Die langjährigen Ertragsleistungen liegen im Mittelfeld. Bei Ährenfusarium (4,8*) und Halmbruch (5,0*) liegt der Weizen über dem Durchschnitt. Die Eiweißgehalte 2021 sind mit 14,0 Prozent hoch. KWS Universum hat laut BSL hohe und stabile Fallzahlen (7), bei der Mehlausbeute ist der Weizen mit 8 bewertet.

LG Akkurat A: Die Ertragsleistungen sind für einen Qualitätsweizen ein- und mehrjährig zufriedenstellend und bewegen sich im Mittelfeld. Die Sorte hat eine sehr gute Standfestigkeit (1,6*) und ist blattgesund. Nur bei Gelbrost zeigt der Weizen gewisse Schwächen (2,5*). Der Befall mit Ährenfusarium (5,3*) liegt deutlich über dem Versuchsmittel, die bisher gemessenen DON-Werte sind entsprechend hoch. Die BSL bescheinigt der Sorte eine mittelhohe und stabile Fallzahl (6). Der Proteingehalt 2021 ist mit 14,2 Prozent überdurchschnittlich gut.

LG Character A kombiniert sehr hohe Erträge mit guten Eiweißgehalten (13,6 Prozent). 2021 liegt der Weizen ertraglich, mit Ausnahme vom Standort Kraichtal, weit über dem Durchschnitt und zeigt sich in der V2 sehr homogen. LG Character zählt zu den spät abreifenden Sorten. Bei der Standfestigkeit (2,4*) bleibt der Weizen unauffällig. Das Gesundheitsprofil ist durchwachsen: Der Befall mit Spelzenbräune und Blattseptoria ist durchschnittlich, anfällig zeigt sich die Sorte 2021 für Braunrost (5,8*), Mehltau (4,5*) und Ährenfusarium (4,8*). Gegenüber der Orangeroten Weizengallmücke ist die Sorte resistent. Die Fallzahlen (5) sind laut BSL mittel und stabil.

LG Initial A generiert seine Erträge über die Kornzahl pro Ähre und erreicht 2021 in beiden Varianten ein gutes Leistungsniveau. Langjährig sind die Kornerträge leicht unterdurchschnittlich. Die spätreifende Sorte hat eine hervorragende Standfestigkeit (1,4*). Der Weizen ist gegenüber den Blattkrankheiten gut aufgestellt. Schwach- punkt der Sorte ist die hohe Braunrostanfällig- keit (7,5*). Auch bei Ährenfusarium (4,3*) zeigt die Sorte einen überdurchschnittlichen Befall. Gegenüber der Orangeroten Weizengallmücke ist die Sorte resistent. Der Proteingehalt ist mit 13,3 Prozent niedrig, ebenso die TKM (36,3 g). Die stabilen Fallzahlen (7) und die Volumenausbeute(7) sind in der BSL gut bewertet.

Durchschnittliches Ertragsjahr

Moschus E ist ein qualitativ hervorragender Eliteweizen, der in der BSL bei Fallzahl, Protein und Sedimentationswert mit der Höchstnote 9 bewertet ist. Die Blattgesundheit ist gut, das gilt inbesondere für Mehltau und Gelbrost. Dank der hohen Toleranz gegenüber Ährenfusarium (2,5*) ist Moschus ein idealer Weizen nach Mais. Die Sorte liefert ein- und mehrjährige Relativerträge zwischen 93 und 95 Prozent. Moschus ist ein Einzelährentyp mit einer hohen TKM (42,7 g).und der höchsten TKM (77,5 kg) im Sortiment.

Pep A ist ein mittelfrüh abreifender Qualitätsweizen mit einem ausgezeichneten Ertragsniveau. Langjährig ist er in der intensiven Variante stärker einzuschätzen. Bis auf eine deutliche Braunrostanfälligkeit (7,3*) ist die Sorte blattgesund. Auch bei der Ährengesundheit kann der Weizen überzeugen: Der Befall mit Fusarium ist 2021 durchschnittlich (4,0*), die mehrjährig gemessenen DON-Werte sind gering. Bei der Qualität punktet Pep mit einer sehr hohen und außergewöhnlich stabilen Fallzahl (8) laut BSL. Der Rohproteingehalt in diesem Jahr liegt bei 13,7 Prozent.

RGT Kilimanjaro EU (A) zeigt sich 2021 homogen über die Standorte, aber ertragsschwächer als in den vergangenen Prüfjahren. Mehrjährig kommt der Weizen in beiden Varianten auf knapp 98 Prozent Relativertrag. Die Sorte ist bestandesbetont und zählt zu den mittelspät abreifenden Weizen. Am Standort Kupferzell liegt der Befall mit Halmbruch (5,0*) über dem Durchschnitt. Bis auf eine gewisse Gelbrostanfälligkeit (4,0*) ist die Sorte bei Blatt- und Ährenkrankheiten sowie agronomisch unauffällig. Bei den Qualitäten 2021 ist Kilimanjaro beim hl-Gewicht (76,3 kg) sehr gut aufgestellt, auch der Proteingehalt mit 14,1 Prozent liegt über dem Durchschnitt. In der BSL sind Fallzahlen (9) und Sedimenationswert (8) sehr gut bewertet.

Der Qualitätsweizen RGT Reform zeigt sich langjährig in beiden Varianten ertragsstabil, kann allerdings in seinem Leistungsvermögen mit den neue A-Weizen nicht ganz Schritt halten. Die Sorte ist kurzstrohig und standfest (1,9*). Gegen Blattkrankheiten ist RGT Reform weitgehend widerstandsfähig, mit Ausnahmevon stärkerem Befall mit Gelbrost (3,5*). Bei Halmbruch (5,5*) zeigt sich der Weizen anfällig, was die niedrigen Erträge in Kupferzell erklären könnte. Der Befall mit Ährenfusarium ist durchschnittlich. Das hl-Gewicht liegt mit 75,5 kg in diesem Jahr sehr hoch. In der BSL wird der Sorte eine ausgezeichnete und stabile Fallzahl (9) bescheinigt.

SU Habanero A ist ein Einzelährentyp, der sich aufgrund des geringen Fusariumbefalls (3,0*) und der niedrigen DON-Werte gut als Fruchtfolgeglied nach Mais eignet. Der langstrohige Weizen zeigt nur bei der Standfestigkeit (3,3*) Schwächen. Bei den Krankheiten überzeugt die Sorte mit einer umfassend guten Blattgesundheit. 2021 war für die Sorte ein außergewöhnlich ertragreiches Jahr: An den LSV-Standorten Döggingen und Kraichtal ist sie mit über 100 dt/ha in der intensiven Variante die Nummer 1. Langjährig erreicht die Sorte ein leicht überdurchschnittliches Niveau. Das hl-Gewicht ist mit 76,2 kg hoch. Laut BSL sind Fallzahl (7) hoch und stabil, ebenso die Mehlausbeute (8).

Alle Standorte ausgewertet

Der Brotweizen SU Mangold B kombiniert hohe Kornerträge mit sicheren und guten Eiweißgehalten (13,5 Prozent). 2021 erreicht er in der intensiven Variante einen Relativertrag von 104 Prozent, auch in der unbehandelten Variante ist die Sorte mit 102 Prozent sehr gut aufgestellt. Mehrjährig liegt das Ertragsniveau niedriger. SU Mangold ist ein Korndichtetyp mit einer guten Standfestigkeit (1,9*). Bei Braunrost (6,8*) und Mehltau (5,5*) ist der Befall deutlich, bei Ährenfusarium (3,2*) schneidet die Sorte gut ab. Laut BSL bildet der Weizen hohe, stabile Fallzahlen (7).

Viki E ist ein durchgehend blattgesunder Eliteweizen mit einer hervorragenden Toleranz gegenüber Ährenfusarium (1,6*), was auch die DON-Untersuchungen belegen. Das macht ihn als Maisweizen interessant. Die langstrohige Sorte neigt stark zu Lager (5,2*). Viki ge- neriert die Erträge über die Bestandesdichte und erreicht ein- und mehrjährig annähernd A-Weizenniveau. 2021 glänzt die Sorte mit einem sehr hohen hl-Gewicht (77,1 kg). Der Proteingehalt liegt bei guten 14,2 Prozent. Viki ist in der BSL bei Fallzahl (7), Sedimentationswert (8) und Volumenausbeute (8) hoch bewertet. Wasmond B bringt in der extensiven und intensiven Variante 2021 sehr hohe Kornerträge. Wasmond ist ein Einzelährentyp und zeigt sich über alle Versuchsstandorten homogen. Der Weizen ist kurzwüchsig und sehr standfest (1,7*) und hat eine gute bis mittlere Blattgesundheit. Bei Braunrost (6,3*) zeigen sich allerdings deutliche Anfälligkeiten. Auch bei Ährenfusarium (4,8*) liegt die Sorte über dem Versuchsmittel. Gegen die Orangerote Weizengallmücke ist sie resistent. Die Eiweißgehalte 2021 sind mit 13,3 Prozent gut. Der Sorte wird in der BSL eine hohe und stabile Fallzahl (7) bescheinigt.

Wasmond B bringt in der extensiven und intensiven Variante 2021 sehr hohe Kornerträge. Wasmond ist ein Einzelährentyp und zeigt sich über alle Versuchsstandorten homogen. Der Weizen ist kurzwüchsig und sehr standfest (1,7*) und hat eine gute bis mittlere Blattgesundheit. Bei Braunrost (6,3*) zeigen sich allerdings deutliche Anfälligkeiten. Auch bei Ährenfusarium (4,8*) liegt die Sorte über dem Versuchsmittel. Gegen die Orangerote Weizengallmücke ist sie resistent. Die Eiweißgehalte 2021 sind mit 13,3 Prozent gut. Der Sorte wird in der BSL eine hohe und stabile Fallzahl (7) bescheinigt.

Detaillierte Einzelortergebnisse und Qualitäten aus den diesjährigen LSV finden Sie zeitnah im Internet unter www.ltz-augustenberg.de, Arbeitsfelder, Pflanzenbau, Sorten

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