Pflanzenschutz aktuell
Rapsbestände weiterhin auf Schwarzen Kohltriebrüssler kontrollieren
In der vergangenen Woche wurden in Baden-Württemberg Schwarze Kohltriebrüssler gefangen. Da in den letzten Jahren durch diesen Rüsselkäfer teilweise erhebliche Schäden entstanden sind, sollte der Zuflug weiter beobachtet werden und bei überscheiten der Schadschwelle ein gezielter Insektizideinsatz erfolgen.
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Der Schwarze Kohltriebrüssler (Ceutorhynchus picitarsis Gyll.) ist genau wie der Rapserdfloh ein „Kühlbrüter“. Der etwa 3 mm lange schwarze Rüsselkäfer fliegt im Herbst in die jungen Rapsbestände ein. Bei milden Temperaturen ist er den ganzen Winter über bis ca. Ende März aktiv. Er legt Eier oft an der Oberseite der Blattstielbasis ab. Die Larven bohren sich von dort bis Herz der Rapspflanze und fressen im Vegetationspunkt bis ins Frühjahr hinein. Im Frühjahr ist dann die Haupttriebbildung gestört und es kommt zum Kümmerwuchs. Der Haupttrieb stirbt oft vollständig ab und es bilden sich mehrere Seitentriebe. Später in der Vegetation beginnen die buschartigen seitentriebbildenden Rapspflanzen ("Hexenbesen") zu blühen und reifen dann nach langer Blüte ungleichmäßig ab. Im weiteren Wachstumsverlauf beginnen die buschartigen Rapspflanzen zu blühen und reifen dann nach langer Blüte ungleichmäßig ab.
Ab welcher Zahl an Schwarzen Kohltriebrüsslern wirtschaftliche Schäden auftreten, ist noch nicht abschließend untersucht. Als vorläufiger Bekämpfungsrichtwert kann jedoch eine Anzahl von zehn Käfern pro Gelbschale angenommen werden. Tritt zusätzlich noch der Rapserdfloh-Käfer können die Käfer beider Arten zusammengezählt werden und es gilt der Bekämpfungsrichtwert von insgesamt 50 Käfern je drei Wochen. Die Pyrethroide (z. B. Karate Zeon, Decis forte) wirken bei den inzwischen tieferen Temperaturen auch deutlich besser, als bei den oft sommerlichen Temperaturen der zurückliegenden Wochen.
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