Botulinumtoxikosen durch Biogassubstrate?
Nicht nur von der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) und den Tagungsteilnehmern der kürzlich stattgefundenen AVA-Botulinumtagung im münsterländischen Horstmar-Leer wurden Bedenken geäußert, dass mit dem Ausbringen von Biogas-Restgärsubstrat auf Äcker und Wiesen gegebenenfalls Krankheitserreger für Mensch, Tier und Pflanze verbreitet werden können. Als Beispiel nannten die Teilnehmer Clostridium botulinum, das als Zoonoseerreger seit 115 Jahren bekannt ist. Dieses anaerob wachsende, Sporen bildende Bakterium, kann durch Stoffwechselprodukte, sogenannte Toxine, Krankheiten bei Mensch und Tier auslösen, die als Botulinumtoxikose („chronischer Botulismus“) bezeichnet werden.
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Die Biogasgewinnung aus organischem Material wird gern mit den Vorgängen im Kuhmagen verglichen, in dem sich die Clostridien des Typs Botulinum vermehren können. Es sei bekannt, dass in verschiedenen organischen Substraten, die zur Biogasgewinnung genutzt werden, Clostridium botulinum in unterschiedlicher Anzahl enthalten sein könne. Dieses werden in den Vorschriften zum Kreislaufwirtschaftsgesetz nicht erwähnt, kritisierten die Wissenschaftler auf der Tagung. Die Bezeichnung „hygienisch einwandfrei“ sei somit irreführend. Da die Gefahr bestehe, dass Clostridium botulinum in der Umwelt angereichert werde, könne eine Gefahrensituation für künftige Generationen entstehen. Um eine Minimierung der Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier durch...

