Schweinehalter leiden unter katastrophalen Preisen
"Die aktuelle Situation für Ferkelerzeuger und Schweinemäster ist katastrophal. Viele unserer etwa 12.000 Schweine haltende Betriebe stehen vor dem Aus", sagte der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Franz-Josef Möllers, vergangene Woche in Münster. Trotz der niedrigen Schweinepreise seien die Verbraucherpreise gestiegen, wodurch die nachgelagerten Handelsstufen ihre Gewinnmargen zu Lasten der Erzeuger ausgeweitet hätten, erläuterte Möllers. Ursache für die niedrigen Ferkelpreise sei besonders die zurückhaltende Nachfrage durch die Schweinemäster, die wiederum bei Schlachtschweinepreisen um 1,50 Euro pro Kilo spürbare Verluste schrieben.
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Der WLV-Präsident sieht daher Schlachtunternehmen, Fleischwarenhersteller und Lebensmitteleinzelhandel in der Pflicht, im eigenen langfristigen Interesse mehr Gerechtigkeit bei der Preisfindung walten zu lassen. "Die aktuelle Preispolitik der Fleischindustrie und des Lebensmittelhandels erfolgt auf dem Rücken der Bauern, gefährdet die Qualitätserzeugung aus heimischer Produktion und droht wichtige Teile unserer regionalen Lieferantenstrukturen zu zerstören", erklärte Möllers. Die heimischen Verbraucher setzten auf deutsche Qualitätserzeugnisse und seien bereit, dafür einen angemessenen Preis zu zahlen. Doch dieses Geld müsse auch bei den Landwirten ankommen, was derzeit nicht der Fall sei.



