Regionale Rinderrassen stark gefährdet
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Das Original Braunvieh besiedelt seit vielen Jahrhunderten die steilen und steinigen Hänge im Alpenraum und vereint alle wichtigen Merkmale, die ein Tier zum Bestehen im Gebirge braucht. Die Population umfasst heute 581 Kühe und 37 Bullen. Die Glanrinder tragen ihren Namen vom Flüsschen Glan in Rheinland-Pfalz und waren noch bis in die 1960er Jahre mit 400 000 Tieren die meist verbreitete Rinderrasse in den Mittelgebirgslagen der Eifel.
Heute umfasst die Population mit Schwerpunkt in der Mutterkuhhaltung wieder 826 Kühe und 106 Bullen. Das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind stammt aus den Nordseemarschen Frieslands und ist die Ausgangsrasse der heutigen Weltrasse der Holstein-Friesian. Das leistungsstarke milchbetonte Zweinutzungsrind zählt heute 2.722 Kühe zumeist in Milchproduktion und acht Bullen. Auf der Grünen Woche zeigt die GEH in der Tierhalle 25 jeweils zwei Tiere jeder Rasse mit unterschiedlichen Nutzungsformen vom Arbeitstier, über die Milchkuh bis hin zur Mutterkuh mit Kalb.
Die GEH hat sich den Erhalt der Rassenvielfalt zur Aufgabe gemacht. In Deutschland stehen aktuell 14 Rinderrassen auf der Roten Liste. Sie alle verkörpern den Rindertyp, der über Jahrtausende das Überleben der Menschheit gesichert hat. Dieser Typ ist zuverlässig und ausdauernd als Zug- und Arbeitstier vor Pflug und Wagen, erzeugt wertvolle Milch aus dem betriebseigenen Grundfutter, liefert beste Fleischqualität durch langsames Wachstum und hofeigenen Dünger für das Ackerland.
Es gilt, die besonderen Werte und Eigenschaften der alten Rinderrassen zu erkennen und auch in die heutigen Produktionskreisläufe einzubeziehen. Die Stärken liegen in der Genügsamkeit der Tiere und der speziellen Anpassung. Die besonderen Eigenschaften der jeweiligen Rasse empfehlen sie besonders für Betriebe mit regional wirtschaftenden Kreisläufen, Erzeugung von Qualitätsprodukten und traditioneller Anbindung an naturnahe Lebensräume wie in der Beweidung extensiver Grünlandstandorte.
Weitere Informationen:
Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen
e. V. (GEH), Antje Feldmann, Tel.: +49 5542 / 1864,
feldmann@g-e-h.de
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