Mastitis und Fruchtbarkeit hängen zusammen
- Veröffentlicht am
Eine neue, europäische Studie zeigt, dass die einmalige Gabe eines nicht-steroidalen Entzündungshemmers (NSAID) mit dem Wirkstoff Meloxicam zusätzlich zur Standard-Antibiotikatherapie bei milden Mastitiden nach dem Kalben die Konzeptionsrate bei der ersten Besamung erhöht und die Zahl nötiger Besamungen reduziert. Das teilt das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim jetzt in einer Pressemitteilung mit.
Die Ergebnisse basierten auf der Auswertung von 500 Mastitisfällen. Eingeschlossen worden seien Kühe mit milder bis moderater klinischer Mastitis aus sechs europäischen Ländern. Die Kühe erhielten eine antibiotische Standardtherapie mit Euterinjektoren (200 Milligramm Cephalexin und 133 Milligramm Kanamycin). Kühe in der Versuchsgruppe erhielten zusätzlich einmalig 0,5 Milligramm Meloxicam pro Kilogramm Körpergewicht, die Kontrollgruppe ein Placebo. In jedem Fall erhoben die Forscher in den folgenden 300 Tagen nach der Erkrankung Daten zur bakteriologischen Heilung, zu Besamungen, Konzeption und einem möglichen Abgang der Tiere.
Die Therapie mit Antibiotikum und Entzündungshemmer führte, so kann man es der Pressemitteilung des Unternehmens entnehmen,  zu einer um 47 Prozent höheren Konzeptionsrate bei der ersten Besamung dieser zuvor an Mastitis erkrankten Milchkühe. Die Anzahl an Besamungen, die zum Erzielen einer Trächtigkeit nötig waren, war in der Versuchsgruppe erheblich niedriger.
Zusätzlich zeigten die mit Entzündungshemmer behandelten Kühe die Tendenz zu einer kürzeren Güstzeit. Die Trächtigkeitswahrscheinlichkeit (120 Tage nach der Kalbung) und die bakteriologische Heilungsrate erhöhten sich in der Versuchsgruppe nachweisbar.
Die Studie wurde von Dr. Scott McDougall von der Forschungsgruppe Cognosco in Neuseeland in Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim Animal Health zwischen Oktober 2012 und Februar 2014 durchgeführt. Die Ergebnisse belegten, dass die gleichzeitige Gabe von NSAID zur Antibiotikatherapie bei Mastitis nicht nur Schmerzen lindere und damit ein Beitrag für mehr Tierwohl sei, sondern auch die Fruchtbarkeit der Kühe positiv beeinflussen könne.
 






Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.