Beamtete Tierärzte fordern mehr Rechtssicherheit im Tierschutz
Der Präsident des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte (BbT), Dr. Holger Vogel, fordert von den politisch Verantwortlichen die Herstellung der Rechtssicherheit im Tierschutz. "Es kann nicht sein, dass Amtstierärztinnen und Amtstierärzte im wahrsten Sinne den Kopf dafür hinhalten müssen, wenn keine Einigung über tierschutzpolitische Ziele zustande kommt," so Vogel auf dem jährlich stattfindenden, internationalen Veterinärkongress im oberfränkischen Bad Staffelstein.
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Gerade in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltungen seien viee Fragen zu lange offen geblieben, wie zum Beispiel diejenige nach den Haltungsvoraussetzungen für Zuchtsauen. Hier zeichne sich zwar jetzt durch eine Anpassung der einschlägigen Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung eine Lösung ab, aber dennoch fühlten sich Amtstierärztinnen und Amtstierärzte als Spielball gegensätzlicher Interessen von Tierhaltern und Tierschützern beziehungsweise Gegnern der Nutztierhaltung in der praktizierten Form.
„Am besten kann man das am Beispiel der Tiertransporte in Drittländer verdeutlichen“, sagte Vogel auf dem Kongress Anfang Mai. Unabhängig davon, wie man zu solchen Tiertransporten stehe, dürften die Unterzeichner der erforderlichen Dokumente nicht Gefahr laufen, wegen der bestehenden Rechtsunsicherheit strafrechtlich belangt zu werden. Hier sei es unabdingbar, schnellstmöglich Klarheit zu schaffen. „Mein Verband steht ohne wenn und aber zur Verantwortung des öffentlichen Veterinärdienstes im Tierschutz“, betonte der Vorsitzende des Bundesverbandes. Allerdings dürfe das richtige Maß im Tierschutz nicht einer Individualentscheidung überlassen bleiben, sondern sei gesamtgesellschaftlich zu definieren.
Hintergrundinformation: Der Bundesverband der beamteten Tierärzte e.V. (BbT) vertritt die 5600 beamteten und angestellten Tierärztinnen und Tierärzte im öffentlichen Dienst in Deutschland. Ein Hauptziel des Verbandes ist unter anderem der Austausch neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen, Arbeitstagungen und Kongressen. Auf seinem jährlichen Internationalen Veterinärkongress in Bad Staffelstein werden Vorträge zu aktuellen Themen aus den Bereichen Tierseuchenbekämpfung, Tierschutz, Lebensmittelhygiene und Fleischhygiene gehalten.
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