Bauernverband besorgt über Änderungspläne
Vor dem Hintergrund, dass die Europäische Kommission Änderungen an der EU-Industrieemissionsrichtlinie plant, zeigt sich der Deutsche Bauernverband besorgt. Demnach sollen laut den jüngst präsentierten Vorschlägen zur Änderung landwirtschaftliche Betriebe ab 150 Großvieheinheiten erfasst werden.
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Geplant ist laut den Vorschlägen die Vorgabe, dass bereits kleine tierhaltende Betriebe (mehr als 150 Großvieheinheiten) unter die strengen Regelungen des europäischen Emissionsschutzrechts fallen würden. Betroffen sind davon alle Tierarten vom Rind, zum Schwein bis hin zum Geflügel und betrifft gerade kleine und mittlere Betriebe. Beispielsweise müsste dann bereits ein Milchviehbetrieb mit ca. 100 Kühen plus Nachzucht oder ein Schweinemäster mit 500 Mastplätzen weitreichende und kostenträchtige Emissionsminderungsmaßnahmen im Stall umsetzen, die wirtschaftlich nicht tragbar und kontraproduktiv für das Tierwohl seien. Die Vorschläge der Kommission konterkarieren die Bemühungen der Tierhalter, mehr Platz und eine Öffnung der Ställe anzubieten, und werden die landwirtschaftliche Tierhaltung aus Deutschland und Europa verdrängen.
Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, kritisiert massiv die von der EU-Kommission in Brüssel vorgestellte Novelle der Industrieemissionsrichtlinie. Generalsekretär Krüsken: „Die Tierhaltung in ihrer Vielfalt ist das Rückgrat der deutschen Landwirtschaft und will sich weiterentwickeln. Statt Investitionen in mehr Tierwohl zu unterstützen, will die EU-Kommission fast alle Betriebe mit ernsthafter Tierhaltung in bürokratische, langjährige und enorm aufwendige Genehmigungsverfahren drängen. Das ist kein geeignetes Instrument für eine effektive Reduktion von Emissionen und führt nur dazu, dass die Betriebe für immer ihre Tore schließen. Jetzt müssen Rat und Parlament der heimischen Erzeugung in bäuerlichen Strukturen eine Zukunft geben und auf Basis einer fundierten Folgenabschätzung die Vorschläge ändern.“
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