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Schwäbische Bauernschule

Traditioneller Grundkurs als Sommerveranstaltung

Er ist eine liebgewordene Tradition: Der Grundkurs an der Schwäbischen Bauernschule. Zum 119. Mal sollte er im Januar starten. Doch die Corona-Pandemie hat dem Grundkurs auch im Jahr 2022 einen Strich durch die Rechnung gemacht. Schulleiterin Ivanka Seitz und ihre Stellvertreterin, Regina Steinhauser, berichte im Interview, warum er nun ausnahmsweise im Sommer stattfindet und wer sich unbedingt anmelden sollte.

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Der Grundkurs im Jahr 2015
Der Grundkurs im Jahr 2015Rueß
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BWagrar: Haben wir das richtig gelesen? Ein Grundkurs vom 30. Mai bis 24. Juni 2022? Findet der nicht traditionell in den Wintermonaten statt?

Seitz: Gewöhnlich ja. Aber wir haben zwei Jahre Pandemie hinter uns, die uns zwingt, manche Dinge neu zu denken. Der Grundkurs lebt von Exkursionen. In den vergangenen Monaten haben wir niemanden gefunden, der aufgrund der hohen Infektionszahlen eine größere Gruppe Menschen empfangen wollte. Der Grundkurs hätte ausschließlich in der Bauernschule stattfinden können. Im nächsten Winter könnte das wieder so sein. Nachdem der Grundkurs nun bereits seit zwei Jahren nicht mehr stattfinden konnte, wagen wir nun das Experiment eines Sommerspecials. Der Grundkurs ist eine wunderbare und besondere Tradition in Baden-Württemberg und an der Bauernschule. Diese sollte nicht verloren gehen. Das Schöne ist, es ist ein ganz besonderes Programm, das wir im Winter nicht anbieten können.

Steinhauser: Junge Menschen sollen auch in der Pandemie die Chance erhalten, Gemeinschaft zu erleben, lebenslange Netzwerke zu knüpfen und ihren Horizont zu erweitern. Vor allem nach zwei Jahren „Social Distancing“ kann die Gemeinschaft mit jungen Menschen ein besonderes Erlebnis sein. Zudem ist der Grundkurs eine persönliche Chance. Die Erfahrungen im Grundkurs gewähren einmalige Einblicke. Diese Chance sollte genutzt werden. Der Termin ist übrigens nicht willkürlich gewählt. Ende Mai sollte der erste Schnitt auf den Grünlandbetrieben eingebracht sein. Ackerbaubetriebe hingegen, haben noch ein paar Wochen zur Ernte. Wer mit Sonderkulturen arbeitet, der hat ein wenig das Nachsehen. Aber damit alle teilnehmen können, wurde der Kurs kompakt auf vier Wochen, anstatt den gewohnten fünf Wochen im Winter geplant.

"Der Grundkurs ist eine Herzenssache" Ivanka Seitz, Schulleiterin der Bauernschule

BWagrar: Wer sollte am Grundkurs teilnehmen?

Seitz: Junge Menschen aus dem ländlichen Raum zwischen 18 und 30 Jahren. Dabei sind nicht nur Meisterschülerinnen und Meisterschüler angesprochen, sondern alle, die Lust haben, sich persönlich weiterzubilden. Damit sind auch junge Menschen angesprochen, die nicht aus einem landwirtschaftlichen Betrieb stammen oder eine nichtlandwirtschaftliche Ausbildung absolviert haben.

Steinhauser: Wir hoffen auf eine bunt gemischte Gruppe. Für den Grundkurs können Angestellte zum Beispiel auch Bildungsurlaub beantragen. Das sind fünf Tage, die Unternehmen zum Jahresurlaub zusätzlich gewähren müssen, wenn diese für Fortbildungen eingesetzt werden. Die Wochenenden sind übrigens immer frei. Da findet kein Programm an der Bauernschule statt.

BWagrar: „Programm” ist ein gutes Stichwort. Was erwartet die jungen Leute in einem Persönlichkeitsentwicklungsseminar?

Steinhauser: Der Grundkurs hilft, die geistigen, kulturellen, aber auch personale Kompetenzen zu erweitern. Dazu gibt es von morgens bis abends Programm. Die Teilnehmer sollen viel Input erhalten und alles wie ein Schwamm aufsaugen können. Aus diesem Grund schaffen wir Kontakte in unterschiedliche Lebenswelten, zu Menschen mit besonderen Biografien und sprechen über aktuellen Themen und politische Ereignisse. Dazu finden jede Woche Tagesexkursionen statt und auch eine einwöchige Fahrt nach München, Grainau und Innsbruck ist geplant.

Seitz: Das Programm besteht aus Themen zu Gesellschaft und Politik, zur Kommunikation, zur Rhetorik und zum sozialen Lernen, aber auch in Kreativität und Kultur. Wir wollen junge Menschen darin stärken, die gesellschaftlichen und branchenspezifischen Herausforderungen zu meistern und ihnen die Möglichkeit für innovatives Denken und neue Netzwerke zu geben. Das Programm ist daher sehr abwechslungsreich und danach braucht es sicher eine Weile, um alle Erlebnisse zu verarbeiten.

BWagrar: Wie ist es künftig geplant? Finden die Kurse auch wieder im Winter statt?

Seitz: Wie gesagt, die Pandemie zwingt uns hier, neue Wege zu gehen. Das Risiko ist uns einfach zu groß, vielleicht einen dritten Winter das Angebot des Grundkurses nicht an der Bauernschule bieten zu können. Grundsätzlich wollen wir den Kurs gerne wieder zur traditionellen Zeit im Januar und Februar durchführen. Wir würden uns sogar von Herzen freuen. Der Grundkurs ist uns eine Herzenssache im Haus. So viele junge Menschen über einen langen Zeitraum im Haus zu haben und zu sehen, wie sie sich in so kurzer Zeit entwickeln und ihren Horizont erweitern, da lernen auch wir eine Menge von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

BWagrar: Jetzt müssen wir nur noch wissen: Wann findet er genau statt, was kostet die Teilnahme und wo kann man sich anmelden?

Steinhauser: Der Kurs findet von Montag, 30. Mai, bis Freitag, 24. Juni 2022, an der Schwäbischen Bauernschule in Bad Waldsee statt. Die Teilnahme kostet 1590 Euro für Übernachtung, Verpflegung, Seminargebühr, Seminarunterlagen, Studienfahrt, Eintritte und Exkursion. 100 Euro Förderung erhält zudem jeder Teilnehmer durch die Bernhard-Bauknecht-Stiftung, dazu gibt es weitere Fördermöglichkeiten und Zuschüsse.

Anmeldung zum Grundkurs unter www.schwaebische-bauernschule.de

 

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