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Freilichtmuseum in Wolfegg

Bauernkrieg in Oberschwaben

Feierlich eröffnete das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben am 21. März die Gedenkausstellung „1525 – Bauernkrieg in Oberschwaben“ in der Zehntscheuer, ein Originalschauplatz des Klosters Weißenau. Mit der Ausstellung startet auch das Freilichtmuseum in Wolfegg in die neue Saison 2025.

von Kulturhäuser Landkreis Ravensburg Quelle Kulturhäuser Landkreis Ravensburg erschienen am 25.03.2025
Die sehenswerte Ausstellung zum Bauernkrieg vor 500 Jahren in Oberschwaben läuft vom 22. März 2025 bis zum 11. November 2026 und ist eine Zeitreise ins Jahr 1525 und zurück. Sie begleitet die Besucher des Museums in Wolfegg als Jahresthema durch die Saison 2025. © Matthias Borlinghaus
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Ausstellungsort ist die historische Zehntscheuer des Klosters Weißenau – eine Zeitzeugin, die in der Weißenauer Chronik von Abt Jacob Murer abgebildet ist. Die Zehntscheuer war damals ein Symbol der Feudalherrschaft, ein Ort, an dem die Bauern ihren hart erarbeiteten Zehnten abzuliefern hatten. Im Zuge des Bauernaufstands wurde das Kloster Weißenau – und damit auch die Zehntscheuer – geplündert und besetzt.

Originale Exponate

Historische Waffen, wie sie zur Zeit des Bauernkriegs Verwendung fanden, z. B. Hellebarden, Morgensterne, Langspieße und Kriegssicheln, ein besonderer archäologischer Fund, die spätmittelalterliche Bauernwehr aus dem Bad Waldseer Stadtsee, historische Dokumente und Archivalien im Faksimile, wie die Handschrift der achtzehn Artikel der Kißlegger Bauern sowie originalgetreue Rekonstruktionen, z.B. ein spätmittelalterlicher Beetpflug, machen die Ereignisse rund um den Bauernkrieg lebendig.

Den Bauern eine Stimme geben

Historisch nachweisbare Akteur/innen kommen in fiktiven Texten zu Wort. Die Lehensbäuerin des Klosters Weingarten Anna Dannerin, ein Rat des Kißlegger Haufens Hans Knüttel, Pfarrer Florian Greisel oder Hans Würth, ein Unterzeichner des Weingartner Vertrags und einige andere lassen die Besuchenden direkt in Kontakt mit den Ideen der Menschen vor 500 Jahren treten und ermöglichen ein vertieftes Verständnis für deren Leben und ihre Motivation. Teilweise bringen die Texte die historischen Quellen zum Sprechen und schaffen einen direkten Zugang zum Inhalt der historischen Schriftstücke. An verschiedenen Audio-Stationen können die Besuchenden akustisch in die Ausstellung eintauchen.

Universelle Fragen

Die Ausstellung mündet in universelle Fragen, über die nachzudenken die Ausstellungsbesuchenden angeregt werden. Was bedeutet Freiheit – und was ist sie wert? Wie äußert sich Willkür? Wessen Stimme wird gehört? Wie entsteht Gewalt? Wem gehört die Erde? Wie bewirtschafteten die Bauern vor 500 Jahren das Land und welche Bedingungen führten zum sog. Bauernkrieg von 1525? Welche Rolle spielten die Reformation und das nahe Vorbild der Schweiz dabei, wo fanden Kriegshandlungen in unserer Region statt und welche Folgen hatte der „Weingartner Vertrag“? Dem versucht die Schau anhand ausgewählter Exponate und zahlreicher Bildquellen auf die Spur zu kommen. Sie schildert die Hintergründe, Ereignisse und Folgen des Bauernkriegs aus der Sicht der bäuerlichen Bevölkerung sowie mit Blick auf Orte und Personen in Oberschwaben und dem Allgäu. Eine Zeitreise in die 500 Jahre alte Weltgeschichte, die vor unserer Haustür geschrieben wurde!

Leben vor 500 Jahren - das Jahresmotto 2025

Die Zeitreise ins Jahr 1525 und zurück begleitet das Museum als Jahresthema durch die Saison. Im diesjährigen Ferienprogramm, beim Kursprogramm für Erwachsene und bei den Erlebnistagen können spannende Einblicke in 500 Jahre alte Kenntnisse und Fähigkeiten gewonnen werden. Am 21. Juni gastiert das Theater Lindenhof in der Zehntscheuer mit dem Stück zum Bauernkrieg „Wenn nicht heut, wann dann!“. Tickets ab im Vorverkauf!

Ostern im Museum

Während der baden-württembergischen Osterferien wird dienstags und donnerstags ein Mitmach-Programm für die ganze Familie angeboten. Besucher/innen können abwechslungsreiche Aktivitäten rund um das Thema „Leben vor 500 Jahren“ erleben. Am 21. April gibt es einen traditionellen Ostermarkt im Museum. Und ganz neu: Am Bauernhof-Erlebnisspielplatz bietet der rekonstruierte „Milchpilz“ der Landesgartenschau Wangen ab Ostern kleine Snacks für hungrige Spielplatzgäste an.

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1 Kommentare
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  • Stocky 26.03.2025 07:25
    Es ist sicher auch Gegenstand der Ausstellung welche Rolle (positiv/negativ) der Adel und die Kath. Kirche in diesen Zeiten gespielt haben.
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