Starke Erhöhung der Maisprognose
Optimistische Erwartungen für die Maisernten in den USA und der Ukraine lassen die Gesamtprognose für das Wirtschaftsjahr 2025/26 unerwartet steigen. Demgegenüber drücken Hitze und Trockenheit in Teilen der EU die Ertragserwartungen.
von AMI Quelle AmI erschienen am 20.08.2025Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat in seiner jüngsten Prognose zur aktuellen Saison die Erwartungen an die globale Maisernte deutlich angehoben. Im Vergleich zum Vormonat erwarten die Experten nun 1.288,6 Millionen Tonnen und damit knapp 25 Millionen Tonnen mehr. Im Jahresvergleich ist das sogar ein Plus von 62,6 Millionen Tonnen.
Große US-Ernte erwartet
Ausschlaggebend war vor allem die Aufwärtskorrektur für die US-Ernte. Diese wird nun bei 425,3 Millionen Tonnen erwartet, was nicht nur 26,3 Millionen Tonnen mehr sind als im Juli prognostiziert wurde, sondern auch das Vorjahresergebnis um 47,6 Millionen Tonnen übertreffen würde. Grundlage sind die angehobene Schätzung der Anbaufläche sowie die Erwartung höherer Erträge. Die Ertragsprognose basiert aktuell erstmals in dieser Saison auf Umfrageergebnissen unter US-Landwirten. Auch in der Ukraine dürfte wegen der größeren Anbaufläche mehr Mais gedroschen werden. Statt bisher 30,5 Millionen Tonnen wird die Ernte nun auf 32 Millionen Tonnen geschätzt. In Kanada führte die gestiegene Ertragserwartung zu einer Korrektur um 0,3 Millionen Tonnen auf nun 15,3 Millionen Tonnen.
In der EU wird mit weniger Mais gerechnet
Weniger Mais erwartet man hingegen in der EU sowie in Südosteuropa, wo Hitze und Trockenheit regional das Ertragspotenzial belasten. Die EU-Ernte wird nun bei 58 Millionen Tonnen gesehen – zwei Millionen Tonnen weniger als im Juli erwartet und 1,3 Millionen Tonnen unter dem Niveau von 2024. Für die wichtigen südamerikanischen Erzeuger Brasilien und Argentinien beließ das USDA die Schätzungen unverändert.
Verbrauch dürfte steigen
Infolgedessen dürfte der globale Verbrauch etwas größer ausfallen als bislang angenommen. Mit 1.280,5 Millionen Tonnen wird er 12,8 Millionen Tonnen über der Juli-Prognose avisiert, was im Jahresvergleich ein Zuwachs von fast 32 Millionen Tonnen ist. Insbesondere in China und den USA dürfte der Verbrauch deutlich zunehmen. Als Konsequenz dürften die globalen Endbestände im Wirtschaftsjahr 2025/26 rund 282,5 Millionen Tonnen erreichen und damit nahezu auf Vorjahresvolumen liegen. Allerdings dürften insbesondere in China die Vorräte gegenüber der Saison 2024/25 um 16 auf 178,2 Millionen Tonnen schrumpfen. Auch in Brasilien könnten aufgrund einer lebhaften Binnennachfrage und umfangreicher Exporte zum Ende der Vermarktungssaison nur noch 3,6 Millionen Tonnen gelagert sein, nicht einmal die Hälfte der vorjährigen 8 Millionen Tonnen.
Höhere Ausfuhren aus den USA und der Ukraine
Der globale Maishandel dürfte laut USDA bei 200,9 Millionen Tonnen liegen, das sind 5,1 Millionen Tonnen über der bisherigen Prognose. Im Jahresvergleich ist das ein Plus von 7,2 Millionen Tonnen. Ausschlaggebend für die Anpassung sind erwartete lebhafte Ausfuhren aus den USA und der Ukraine. Weniger exportieren dürfte hingegen Serbien, das von Hitze und Trockenheit betroffen ist.
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