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Fußball-EM 2024

Deutsche glauben an den Titel

Knapp ein Drittel der Deutschen sehen ihr Heimatland als Favoriten für den EM-Titel 2024 – keiner anderen Nationalmannschaft trauen so viele den Erfolg zu. Allerdings geht auch fast die Hälfte der Deutschen davon aus, dass ihre Nationalelf noch vor dem Halbfinale ausscheidet. Zu diesem Ergebnis kommt die Fußball-EM-Studie unter der Leitung von Marketing-Experte Prof. Dr. Markus Voeth von der Universität Hohenheim in Stuttgart.

von Universität Hohenheim erschienen am 05.06.2024
Die Europameisterschaft startet. © colourbox.de
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Die Studie basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Personen in Deutschland zu den Themen sportliche Erwartungen, Sponsoring und Sport-Vermarktung, Medienwirksamkeit sowie sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Die Universität Hohenheim veröffentlicht die Ergebnisse in vier Teilen.

„Das Vertrauen in die deutsche Nationalmannschaft ist ungebrochen“, so Studienleiter Prof. Dr. Voeth vom Fachgebiet Marketing & Business Development. „Wie auch bei den vorangegangenen Studien ist für die deutsche Bevölkerung die DFB-Elf ein heißer Anwärter für den Titel.“ Rund 30 Prozent der Deutschen sehen ihre Nationalelf als Favoriten, dicht gefolgt von Frankreich mit rund 27 Prozent. Dahinter Spanien mit rund elf Prozent und England mit neun Prozent. Geringe Chancen auf den EM-Titel 2024 geben die Deutschen hingegen Titelverteidiger Italien.

„Trotz der zuletzt guten Ergebnisse glaubt aber auch rund die Hälfte der Befragten an ein Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft noch vor dem Halbfinale“, ergänzt wissenschaftlicher Mitarbeiter und Co-Studienleiter Stjepan Jurisic. „So glauben 10 Prozent weniger daran, dass die DFB-Elf das Finale der EM 2024 erreicht, als noch bei der WM 2022 in Katar.“

Hohes Interesse

Insgesamt ist das Interesse der Deutschen an der Fußball-Europameisterschaft deutlich höher als bei der Weltmeisterschaft 2022: „Nach der umstrittenen Fußball-WM in Katar sehen die Deutschen der Fußball-EM im eigenen Land wieder deutlich positiver entgegen“, bringt es Tom Huhnke auf den Punkt. Er ist ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet und an der Leitung der Studie beteiligt. „Ein Großteil der Befragten, nämlich 35 Prozent, möchten – unabhängig von der Mannschaft – so viele Spiele wie möglich verfolgen. In Katar wollten dies nur 20 Prozent.“

Entsprechend planen deutlich weniger Deutsche gar keine Spiele zu verfolgen. Nach der aktuellen Umfrage trifft dies nur auf 14 Prozent zu – im Vergleich: Bei der WM 2022 in Katar waren es 27 Prozent. Mit 26 Prozent wollen auch deutlich weniger Deutsche sich lediglich auf die Spiele der deutschen Nationalmannschaft konzentrieren als vor zwei Jahren. Da galt dies für 34 Prozent.

Sympathieträger Kroos

Weltmeister Toni Kroos kehrt bei dieser EM in die Nationalmannschaft zurück und erfreut sich großer Beliebtheit in der deutschen Bevölkerung: „Bei unserer Befragung hat er nicht nur die meisten Sympathiepunkte erhalten, zugleich gilt er auch als leistungsstärkster Spieler“, so Stjepan Jurisic. Als schwächste Spieler wurden die EM-Neulinge Maximilian Beier und Robin Koch eingestuft.

Auch der Rückhalt für Bundestrainer Julian Nagelsmann in der Bevölkerung ist groß: Auf die Frage, ob sie es richtig finden, dass sein Vertrag noch vor der EM verlängert wurde, antworteten fast 60 Prozent der Befragten mit „Ja“. „Überraschend ist vielleicht, dass seine Arbeit besser eingeschätzt wird als die von Joachim Löw – trotz dessen langer Amtszeit und des Weltmeistertitels von 2014“, sagt Tom Huhnke.

Nach den generellen Erwartungen an die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land gefragt, gaben die Befragten an, dass dieses Großereignis positive Auswirkungen insbesondere auf die Sportinfrastruktur sowie auf die wirtschaftliche Lage in Deutschland haben wird. Auch an eine Verbesserung des Ansehens von Deutschland im Ausland glauben viele. „Insgesamt zeigt die Studie, dass die Deutschen der EM positiv entgegenblicken. Nicht euphorisch, aber eben auch nicht skeptisch wie bei der WM 2022,“ fasst Studienleiter Prof. Voeth die Ergebnisse zur „Mission Wiedergutmachung“ zusammen. Damit erinnerte die Situation ein wenig an die Heim-WM 2006, bei der die Stimmung im Vorfeld ganz ähnlich gewesen sei, ergänzt Voeth.

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