Gelbschalen im Raps auf Stängelschädlinge kontrollieren

Die Fänge sind je nach Lage sowohl was die Stückzahl als auch die Rüsselkäferarten angeht, sehr unterschiedlich. Sie reichen von keinen Käfern bis zum Überschreiten der Schadschwelle bei beiden Käferarten. 

Schadschwellen bei Rüsslern

Der Gefleckten Kohltriebrüssler hat rotbraune Füße sowie einen weißen Fleck auf dem Rücken und ist 2,5 bis 3,2 mm groß. Die Schadschwelle liegt hier bei 15 gefangenen Käfern je Gelbschale innerhalb von drei Tagen. Da die Weibchen nach dem Zuflug in die Rapsbestände zunächst einen Reifungsfraß an den jungen Rapsblättern durchlaufen und mit der Eiablage in die Blattstiele je nach Witterung erst circa 10 bis 14 Tagen später beginnen, kann mit der Behandlung noch circa zehn Tage nach Überschreiten der Schadschwelle erfolgen. 

Der Große Rapsstängelrüssler ist mit 3,3 bis 4 mm etwas größer, gräulich behaart und hat schwarze Füße. Die Weibchen legen nach sehr kurzem Reifungsfraß ihre Eier in die Pflanzenstängel ab. Die Schadschwelle ist hier mit fünf Käfer pro Schale in drei Tagen deutlich niedriger und die Behandlung sollte auch schon innerhalb von drei Tagen nach Überschreiten der Schadschwelle erfolgen. 

Stängelschädlinge bekämpfen

Steht eine Bekämpfung der Stängelschädlinge an, bietet sich eine Tankmischung Insektizid (wie Karate Zeon oder Nexide) und Bor (zur Vermeidung von Herz- und Trockenfäule) an. Die Spritzbrühe sollte bei Zugabe von Bor oder Verwendung von Brunnen- und Leitungswasser angesäuert werden (zum Beispiel mit 100 ml Zitronensäure auf 100 l Wasser). Die Zitronensäure sollte zuerst in die Spritze und zuletzt das Bor, welches den pH- Wert wieder anhebt. 

Soweit die Böden schlecht befahrbar sind, kann bei gut entwickeltem Raps auf besseren Standorten auch in Erwägung gezogen werden, die Bekämpfung zu zugunsten des Bodens und zur Vermeidung von mechanischen Beschädigungen der Rapspflanzen zum aktuellen Zeitpunkt zu lassen. Ein guter und kräftiger Raps kann insbesondere auf besseren Standorten sehr viel kompensieren und eine Überschreitung von Schadschwellen bedeuten nicht, dass sich Behandlung lohnt, da dies von vielen Faktoren abhängt.