Neues Antibiotikum gegen multiresistente Keime entdeckt
Ein Wissenschaftler-Team um Christian Hertweck hat zum ersten Mal anaerobe Bakterien zur Bildung von Antibiotika bewegen können. Die Forscher vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie-Hans-Knöll-Institut in Jena imitierten durch Zugabe von Bodenextrakt zum Nährmedium die Verhältnisse in der Natur.
Das Bodenbakterium Clostridium cellulolyticum stimulierten sie dadurch zur Bildung einer Verbindung, die unter den üblichen Laborbedingungen nicht produziert wird. Die als Closthioamid bezeichnete neue Substanz ist gegen Problemkeime wie multiresistente Staphylokokken (MRSA) wirksam und könnte als Grundlage für die Entwicklung einer neuen Antibiotika-Generation dienen.
Das Bodenbakterium Clostridium cellulolyticum stimulierten sie dadurch zur Bildung einer Verbindung, die unter den üblichen Laborbedingungen nicht produziert wird. Die als Closthioamid bezeichnete neue Substanz ist gegen Problemkeime wie multiresistente Staphylokokken (MRSA) wirksam und könnte als Grundlage für die Entwicklung einer neuen Antibiotika-Generation dienen.
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Seit der Entdeckung des Penicillins durch Alexander Fleming im Jahr 1928 wurde eine Vielzahl weiterer Antibiotika entdeckt. Dabei sind Naturstoffe aus Mikroorganismen die wichtigste Quelle für die therapeutische Anwendung am Menschen und am Tier. Zahllose Leben konnten gerettet werden, seit gefürchtete Infektionskrankheiten schnell und einfach bekämpft werden können. Doch die Erreger - meist Bakterien - sind sehr einfallsreich. Immer wieder gelingt es ihnen, die Wirkung von Antibiotika zu umgehen und dagegen resistent zu werden. Paradebeispiel ist Staphylococcus aureus, der heute als multiresistenter Keim kaum noch bekämpfbar ist und vor allem in Krankenhäusern lebensbedrohliche Infekte auslöst. Durch ihre hohe Vermehrungsrate geben die...