Neuer Bewegungsstall in Ottenbach
Der Bewegungsstall der Familie Casper auf dem Waldenhof bei Ottenbach im Kreis Göppingen ist seit einem halben Jahr in Betrieb. Ende April hat Thomas Casper die Fachgruppe pferdehaltender Betriebe im Landesbauernverband zu einer Besichtigung eingeladen.
- Veröffentlicht am
Bewegung fürs Pferd – Freiheit für den Reiter
Wie der Name sagt, werden Pferde in einem Bewegungsstall angeregt, sich zu bewegen. Die Anregung erfolgt einerseits durch eine räumliche Trennung der Funktionsbereiche Fressen, Trinken, Ruhen und Laufen und andererseits durch den Einsatz von computergesteuerter Kraftfutter- und Heufütterungstechnik.
Soweit die konzeptionellen Grundlagen, die Umsetzung sieht in jedem Stall anders aus, wie Carola Brandt von der Firma Schauer bei der Besichtigung auf dem Waldenhof erklärt. Bei Schauer finde immer eine individuelle Planung statt, die die Gegebenheit vor Ort genauso berücksichtigt wie die Wünsche und Vorstellungen des Stallbesitzers. Klar ist, dass genügend Platz vorhanden sein muss. Als Mindestflächen für erste Überlegungen nennt die Verkaufsleiterin Pferdehaltung einen Bedarf von 10 Quadratmeter Liegefläche und 100 Quadratmeter Auslauffläche je Pferd. Wichtiger als die absoluten Werte sind allerdings die Gestaltung der Wege und Räume. So ist darauf zu achten, dass keine spitzen Winkel entstehen und die Tiere stets genügend Platz zum Ausweichen haben.
Der Bewegungsstall von Thomas Casper bietet Platz für bis 40 Pferde. Vom Liegebereich mit Tränkebecken und Eingewöhnungsbox führt der Rundweg zu vier, auf der Lauffläche verteilten Heuraufen, die computergesteuert alle eineinhalb Stunden für 20 Minuten geöffnet werden. Über die Tiererkennung am Kraftfutterautomaten ist außerdem eine Selektion in Richtung einer Ad-libitum-Raufuttervorlage möglich. Gut angenommen werden nach Beobachtungen des Betriebsleiters der überdachte Sandwälzplatz und der Kratzbaum. Die Laufflächen sind zum Großteil gepflastert, um den Zeitaufwand für die Reinigung zu minimieren. Bei der aktuellen Besetzung mit 25 Pferden reichen 15 Minuten aus, um die Äpfel wegzuschieben, sagt Casper.
Nach Passieren der Kraftfutterstation müssen die Pferde eine kleine Treppe überwinden, um zurück zu den Liegeflächen zu kommen. Das Einbahnsystem bedingt eine Wegstrecke von rund3,6 Kilometer, die die Tiere am Tag mindestens zurücklegen.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.