Mit Menschenmacht ins Meer gebracht
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Angesichts des ohnehin hohen Nitratgehaltes der Wassermassen sind die Erkenntnisse einer aktuellen Studie der ETH Zürich eine kleine Sensation: Bisher wurde angenommen, dass der menschengemachte Eintrag zu klein sei, um einen messbaren Anstieg von Stickstoff in Ozeanen zu verursachen. Genau diesen Nachweis erbrachten die Wissenschaftler jedoch mit zwei parallel eingesetzten Methoden aus chemischen Nachweisen und einem Computermodell.
Proben aus tieferen Meeresschichten, die sich noch nicht sehr stark mit der Oberfläche vermischt haben, erlaubten den Wissenschaftlern Rückschlüsse auf die chemische Zusammensetzung der Meeresoberfläche von vor 40 Jahren als Vergleich mit der heutigen Lage. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass ein Anstieg an Nitrat-Stickstoff im Nordpazifischen Ozean auf Emissionen aus Asien zurückzuführen sei. Dort sei der Ausstoß relevanter Stickstoffverbindungen im vergangenen Jahrzehnt um 40 Prozent angestiegen. Luftstickstoff, der vor Urzeiten von Pflanzen gebunden und als deren Überreste als Erdöl und Kohle abgelagert wurde, wird bei deren Verbrennung freigesetzt. Diese Stickstoff-Verbindungen wurden von Westwinden Richtung Ozean transportiert und dort vom Regen ausgewaschen.
Das gleiche geschieht mit Stickstoffemissionen aus der Landwirtschaft, doch der größere Teil stamme aus Verbrennungsprozessen, so die Wissenschaftler. Welche Auswirkungen auf die Ökosysteme diese Veränderungen haben können, muss weiter untersucht werden.
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