Wintersaaten: Kein Strategiewechsel in der Anbauplanung
Starke Ertragseinbußen bei Zuckerrüben und Körnermais, der Anbau von Winterweizen und Wintergerste wurde jeweils um 2 Prozent reduziert.
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Die Sommermonate Juli und August sind mit der Rekordhitze und der Trockenheit noch in aller Erinnerung. Vor diesem Hintergrund erhält die Frage nach den Planungen der Landwirte zur Herbstaussaat eine gewisse Spannung. Die Meldungen der Betriebsberichterstatter des Statistischen Landesamtes zeigen zwar Anbauverschiebungen, diese blieben aber innerhalb der üblichen Margen. Von einem Strategiewechsel kann daher keine Rede sein. Insgesamt wurde die Herbstaussaatfläche (409 000 Hektar; −0,7 Prozent) leicht eingeschränkt. Dabei mussten die beiden Hauptgetreidearten Winterweizen (227 200 ha) und Wintergerste (90 400 ha) gleichermaßen (jeweils knapp 2 Prozent) Federn lassen. Im Gegenzug steht zu vermuten, dass rinderhaltende Betriebe ihre Futterversorgung absichern und vermehrt Flächen für den Anbau von Silomais vorsehen. Winterraps (47 400 ha) profitierte von der frühen Getreideernte und legte um über 3 Prozent zu.
Hinweis
Die obigen Angaben müssen aufgrund der vergleichsweise begrenzten Zahl an Berichterstattern noch als vorläufige Anbautendenzen angesehen werden. Auf breiter statistischer Basis abgesicherte Daten über den tatsächlichen Anbau auf dem Ackerland liefert die Bodennutzungshaupterhebung 2016, deren erste Ergebnisse voraussichtlich Ende Juli vorliegen werden.
Die Ernten von Zuckerrüben und Körnermais sind mittlerweile bis auf wenige Restflächen ebenfalls abgeschlossen. Bei Zuckerrüben folgte nach einer Periode hoher Erträge eine Flächenleistung von 674 Dezitonnen je Hektar (dt/ha). Damit wurde das langjährige Mittel 2009/14 (762 dt/ha) um über ein Zehntel, der Rekordwert des Vorjahres (878 dt/ha) um knapp ein Viertel verfehlt. Noch drastischer erging es dem Körnermais (84 dt/ha): ein Drittel unter dem langjährigen Mittel, minus 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
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