Mehrere Tausend Hektar Ackerland betroffen
Die Unwetter am vergangenen Wochenende richteten in Baden-Württemberg größere Schäden an. Bis Dienstag abend, 31.5., lagen Hans-Ulrich Eppler, Bezirksdirektor der Vereinigten Hagel in Baden-Württemberg, Meldungen über 7370 ha geschädigte Ackerflächen vor. Schwerpunkte waren die Gegend nördlich von Mosbach bis Bad Mergentheim, wo Hagel größeres Unheil anrichtete. Schwäbisch Hall und das Hohenlohische waren von Starkregen betroffen, der auch in den Regionen Aalen/Heidenheim sowie Biberach/Ravensburg Schaden verursachte. Am stärksten betroffen ist der Mais, der in noch kleinem Stadium, laut Eppler an vielen Stellen unter Wasser steht oder von Schlammmassen und Geröll zugedeckt wurde. Vor allem auf der Ostalb hat es den Raps getroffen.
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„Niederschläge von 70 bis 100 mm pro Quadratmeter binnen einer guten Stunde, das war einfach zu viel. Diese Wassermengen konnten die bereits nassen Böden durch die Regentage zuvor einfach nicht mehr aufnehmen", nennt Albert Basler, der Leiter des Biberacher Landwirtschaftsamtes, die Ursache der Schäden auf den Feldern und teils auch an Gebäuden. Dabei hat das Sturmtief Elvira vornehmlich im Großraum Biberach und in Laupheim gewütet. Bei den Ackerkulturen hat es neben ins Lager gegangenen Wintergerstenschlägen und Rüben hauptsächlich die Maisfelder getroffen. Die größten Schäden sind dabei durch Bodenabschwemmungen zu beklagen. Dort, wo bereits eine Unkrautbekämpfung erfolgt ist, ist nun der Wirkstoff samt dem feinen Oberboden weg. Je nach Witterung der nächsten Tage – weitere Niederschläge sind bereits gemeldet – sind die vernässten Schläge, auf denen sich noch Tage nach dem Starkregen erhebliche Wassermengen sammeln, frühestens in einer Woche wieder befahrbar. Dann, so meint Basler, sollte eventuell überlegt werden, verkrustete Oberflächen durch eine Hacke wieder aufzubrechen.
Auch auf dem Grünland hat Elvira Spuren hinterlassen. „Dass Wasser zehn Zentimeter hoch aus Wiesen förmlich herausschießt, habe ich in meiner Dienstzeit noch nicht erlebt", meint Basler. Teils haben diese Wassermassen zu erheblicher Verschmutzung des Aufwuchses geführt. So wird es wohl Flächen geben, auf denen das Futter nur zu mähen und dann zu kompostieren sein wird. Auch Betriebsgebäude blieben nicht verschont. Im Raum Laupheim sind Ställe vollgelaufen, Futtervorräte vernichtet und in ein paar Fällen füllten die Niederschläge auch Güllegruben auf. „Die betroffenen Landwirte sollten bei benachbarten Betrieben nach Kapazitäten suchen", so Baslers Rat, denn derzeit stehen weder Wiesen, wo der zweite Aufwuchs heranwächst, noch andere Flächen wegen mangelnder Befahrbarkeit zur Verfügung.
Daten und Fakten
Bei der Vereinigten Hagel lagen bis Dienstagabend (31.5.) folgende Schadensmeldungen aus Baden-Württemberg nach den Unwettern am vergangenen Wochenende vor:
- Zahl der Schäden: 540
- Zahl der geschädigten Flurstücke: 2963
- vorläufig geschätzter Schaden: 12,9 Mio. Euro.
Laut Hans-Ulrich Eppler, Bezirksdirektor des Versicherers in Baden-Württemberg, ist damit noch nicht das Ende der Schadensmeldungen in Sicht.
Schwerpunkte der Unwetter waren die Gebiete Main-Tauber und Neckar-Odenwald, vor allem nördlich von Mosbach über Walldürn bis Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim. Dort kam es zu Hagelschäden. Starkregen verursachte teilweise große Schäden in den Regionen Biberach und Ravensburg, Aalen/Heidenheim und besonders in Schwäbisch Hall und dem Hohenlohischen.
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