Zahl der Teilnahmebetriebe hat sich verdoppelt
Mit 5,18 Millionen Tieren in 6000 angemeldeten Betrieben ist die Initiative Tierwohl (ITW) in die neue Programmphase 2018-2020 gestartet. Somit hätten sich fast doppelt so viele Betriebe für die Teilnahme an der Initiative entschieden, wie noch in der ersten Programmphase. Auch der Lebensmitteleinzelhandel engagiere sich in der neuen Programmphase stärker und zahle statt der bisherigen vier Cent nun 6,25 Cent pro verkauftem Kilogramm Geflügel- und Schweinefleisch in die Initiative Tierwohl ein. Dadurch entstehe, so die ITW, ein jährliches Finanzvolumen von rund 130 Millionen Euro, von dem die Tiere profitieren könnten.
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An den erhöhten Teilnehmerzahlen, ermöglicht durch ein verstärktes Engagement des Lebensmitteleinzelhandels, zeige sich, dass wir unserem Anspruch in die Breite zu gehen, immer mehr gerecht werden, erklärt Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl. "Wir sind angetreten, um die Landwirte dabei zu unterstützen, die Nutztierhaltung Schritt für Schritt tiergerechter zu machen. Hierzu gehört auch, dass wir mit dem Start der neuen Programmphase unsere Kriterien etwas erhöht beziehungsweise verschärft haben."
Durch die Verschärfung die Kriterien seien Geflügelhalter nun zusätzlich zu Stallklima- und Tränkewasserchecks verpflichtet und Schweinehalter müssen ihren Tieren mindestens zehn Prozent mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial zur Verfügung stellen. Die Einhaltung aller Kriterien wird im Rahmen von mindestens einer unabhängigen Kontrolle pro Jahr in jedem der teilnehmenden Betriebe überprüft, zusätzlich findet seit 2017 mindestens eine weitere Kontrolle unangekündigt statt.
In der Folge wurden bisher bereits 270 Betriebe aus dem Programm ausgeschlossen. Das sei zwar nicht schön, so Hinrichs, aber es beweise auch: "Das System der Initiative Tierwohl aus Fordern, Fördern und Kontrollieren funktioniert."
Für die aktuelle Programmphase hat die Initiative Tierwohl vier Neuheiten geplant: Neben dem Einstieg in die Innovationsförderung, der Bereitstellung von Beratungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die teilnehmenden Landwirte und der Entwicklung von Tiergesundheitsindices, soll ab April 2018 erstmals ein Produktsiegel für unverarbeitetes Geflügelfleisch herausgegeben werden. Ab Oktober 2018 könne dann auch bearbeitetes Geflügelfleisch gekennzeichnet werden. Verbraucher können anhand der Kennzeichnung auf der Produktverpackung sehen, dass es sich bei der Ware um Geflügelfleisch aus den 1900 teilnehmenden Geflügelbetrieben der Initiative Tierwohl handelt.
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