Preise im BMEL-Bauwettbewerb vergeben
Die EuroTier in Hannover ist traditionell Schauplatz der Bekanntgabe der Sieger im Bundeswettbewerb "Landwirtschaftliches Bauen". Am Dienstag, 13. November, wurden die sechs Preisträger des Wettbewerbes 2017/2018 ausgezeichnet.
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Die aktuelle Auflage des Bauwettbewerbes unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft stand unter dem Motto "Aus Alt mach Neu! Zukunftsweisende Stallanlagen durch Umbau". 35 Betriebe aus dem gesamten Bundesgebiet hatten ihre Konzepte und Ideen eingereicht. Nach Begutachtung der Unterlagen und der Besichtigung von acht vorausgewählten Betrieben zeichneten Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens und KTBL-Präsident Prof. Dr. Eberhard Hartung jetzt in Hannover folgende sechs landwirtschaftlichen Betriebe aus:
Familie Willibald in Arzbach, Bayern: Umbau des alten Anbindestalls in einen Liegeboxenlaufstall für 13 Kühe. Die Jury beeindruckte die im Detail durchdachte Umbaulösung, die das Beste aus den Gegebenheiten auf der Hofstelle herausholt. Selbst konzipierte Rolltore, Hubdecken im Kälberbereich, abwaschbare Stallwände sowie eine ausgeklügelte Schiebekonstruktion der Stalldecke, die den Heuboden abtrennt, machen das Gesamtbild stimmig.
Familie Dörr, Wackersberger Hof, in Wiesbach, Saarland: Umbau des alten Schweinestalls in einen Legehennenstall. Tragende Säule des Bioland-Betriebes ist die Direktvermarktung. In einem kleinen Holzhaus direkt an der Landstraße bedient die Familie die Laufkundschaft. Mit der Einrichtung des Legehennenstalls für rund 1000 Tiere stammen nun auch die Eier aus eigener Erzeugung. Der Jury gefiel neben dem stimmigen Betriebskonzept die Neugestaltung des vorhandenen Stallgebäudes mit viel Holz.
Betrieb Bodenkamp van Bebber in Samers, Niedersachsen: Umwandlung des ehemals geschlossenen und zwangsbelüftetend Schweinemaststalls in Offenställe mit Außenklima. Weil ein Neubau der Mastschweineställe nicht genehmigt wurde, entschied sich das Landwirtsehepaar seine Vorstellungen von art- und umweltgerechter Haltung mit einem Umbau zu verwirklichen. Die neue Aufstallung bietet den Schweinen 1,6 Quadratmeter Platz. Auf beiden Seiten eines zentralen Versorgungsganges befinden sich Gruppenbuchten, die in klar gegliederte Funktionsbereiche unterteilt sind. Der Kotbereich liegt an der offenen Außenseite des Stalls. Wie die Jury feststellte, erfreuen sich die Mastschweine bester Gesundheit. Nahezu 100 Prozent intakte Ringelschwänze und außerordentlich intakte Tierpartien sprächen für sich.
Familie Holzner, Bad Endorf, Bayern: Einbeziehung des alten Kuhstalls in den Betriebsablauf. Nach dem Neubau eines Offenlaufstalls für die Milchviehherde zogen in den umgebauten, alten Anbindestall die Trockensteher ein. Ein Abkalbereich wurde eingerichtet und Doppel-6er-Fischgrätenmelkstand fand auch noch Platz. Nach Meinung der Jury hat Familie Holzner einen Umbau im klassischen Sinn verwirklicht. Nachdem der neue Laufstall stand, war das Altgebäude zunächst ohne Funktion. Nach dem Umbau kann es nun als Melkstand und für die Trockensteher genutzt werden. Das sei kostengünstig und arbeitswirtschaftlich sinnvoll.
Betrieb Neumaier, St. Wolfgang Bayern: Umbau des Anbindestalls in einen Masthähnchenstall. Die veraltete Stallanlage, der ständig sinkende Milchpreis und gesundheitliche Probleme zwangen Familie Neumaier zu einer Entscheidung. Es musste ein Betriebskonzept her, das mit der vorhandenen Arbeitskraft wie auch den persönlichen Wünschen und Möglichkeiten vereinbar war. So stellten die Landwirte 2017 von konventioneller Milchviehhaltung auf ökologische Masthähnchenhaltung um. Die Jury beeindruckte insbesondere das familiär getragene Betriebskonzept und auch der Mut zum Wechsel des Betriebszweiges von Milchkühen auf Hähnchenmast.
Silke und Elfried Rieken, Ut Oestgfreesland, Aurich, Niedersachsen: Umbau von zwei Mastschweineställen zu Legehennenställen. Um die große Nachfrage nach regional erzeugten Eiern bedienen zu können, kaufte Familie Rieken zwei ehemalige Mastschweineställe im Außenbereich, die sie zu Legehennenställen mit Wintergarten und Auslauf nach Anforderungen der Premiumstufe des Deutschen Tierschutzbundes umbauten. Nach dem Urteil der Jury gelang den Landwirten damit eine dem Markt angepasste strategische Neuausrichtung des Betriebes. Gut gefielen zudem die kostengünstigen Detaillösungen zur Sicherung des Tierwohls: Mais-Eimer, Picksteine, Heuballen.
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