Mit Qualität und Regionalität punkten
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Philipp Duelli ist einer von inzwischen 40 Protagonisten, die der Kampagne ein Gesicht verleihen. Sie geben exklusive Einblicke in ihr Leben und ihre Arbeit und lassen Verbraucher auf Plakaten, in Videos aber auch im persönlichen Gespräch hinter die Kulissen blicken. Duelli bewirtschaftet, unterstützt durch seine Eltern und Geschwister, in Pfrungen rund 130 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Der Betrieb besteht aus drei GbRs: der Duelli Agrar GbR für die landwirtschaftlichen Aktivitäten, der Duelli Energie GbR mit einer 630 kW Biogasanlage, in der per Trockenfermentation nachwachsende Rohstoffe zur Stromerzeugung und Versorgung mehrerer Wohneinheiten über ein Nahwärmenetz vergärt werden, und der Duelli Feine Kost GbR. Über Letztere wird im Direktabsatz das auf dem Hof erzeugte Rindfleisch in fünf bis zehn-Kilo-Gebinden vermarktet.
Grundlage hierfür ist eine Herde mit 25 Limousin-Mutterkühen samt Nachzucht. Die Tiere werden von Mai bis November auf der Weide gehalten. Regionalität, artgerechte Tierhaltung und Tradition haben bei Philipp Duelli oberste Priorität. Und so erstaunt es nicht, dass die Nachfrage nach diesen regional erzeugten Lebensmitteln in den vergangenen Monaten trotz - oder gerade auch wegen der Corona-Krise gestiegen ist. Zu den Kunden gehören Gastronomiebetriebe und Privathaushalte. Auch Fertiggerichte in Dosen wie Rinderrouladen und Gulasch werden unter dem Slogan ‚Genuss wie bei Großmutter‘ angeboten. Bislang erfolgt der Verkauf auf dem Hof ab Kühlwagen, ein Hofladen soll aber in nächster Zeit entstehen.
Ein weiteres Standbein des Betriebs ist die Lohnaufzucht von Wagyu-Ochsen für eine in Thüringen ansässige Firma. Diese kommen im Alter von neun bis zwölf Monaten auf den Hof und werden in einer kombinierten Stall- und Weidehaltung bis zu einem Schlachtgewicht von rund 500 Kilo ausgemästet. Die Schlachtung erfolgt bei Fairfleisch in Überlingen. Momentan zählt die Herde 40 Tiere. Ein geplanter Stallneubau soll hier weiteres Wachstum ermöglichen.
Lob und Anerkennung
Landwirtschaftsminister Peter Hauk zeigte sich beim Betriebsrundgang beeindruckt und unterstrich die Bedeutung der Kampagne. „Wir wollen den Verbrauchern zeigen, wie sorgfältig unsere Landwirte mit der Natur umgehen und hochwertige Lebensmittel produzieren“. Neben dieser Imagewerbung müsse man aber auch den Bürgerinnen und Bürgen vermitteln, dass dieses nicht zum Nulltarif geschehen könne. Für den CDU-Landtagsabgeordneten für den Kreis Sigmaringen, Klaus Burger, waren diese Anliegen ausschlaggebend dafür, dass seine Partei das Projekt mit Geldern aus der Fraktionskasse angeschoben hat.
Als eine „tolle Sache“ lobte der Vizepräsident des Landesbauernverbandes, Hans-Benno Wichert, die Kampagne. Die Corona-Krise habe dazu beigetragen, die Wertschätzung der Landwirtschaft und ihrer regionalen Erzeugung zu mehren. Allerdings würden die Menschen zunehmend ungeduldig und die jüngsten Vorfälle in den Schlachthöfen seien ein Dämpfer für den Fleischkonsum. Umso wichtiger sei es, die Imagekampagne nachhaltig am Laufen zu halten. „Die Landwirtschaft bewegt sich ja in Richtung Gesellschaft und diese Botschaft muss verbreitet werden. Es gibt so viele positive Geschichten. Das geschieht aber viel zu wenig in den allgemeinen Medien“, sagte Wichert. Chancen für mehr Einfluss der Landwirtschaft auf regionaler Ebene sieht Wichert über ehrenamtliche Tätigkeiten in kommunalen Gremien. Die Familie Duelle sei hierfür ein gutes Beispiel.
Partner der Vor-Ort-Kampagne ‚Wir versorgen unser Land‘ sind der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV), der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV), der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV), Land schafft Verbindung (LsV), die Maschinenringe Deutschland, der Maschinenring Tettnang und die Bodenseebauern.
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