Ackerbaubetriebe gesucht!
Um in den kommenden Jahren die Pflanzenschutzmittelreduktion auf landwirtschaftlichen Betrieben in Baden-Württemberg messen zu können, werden Betriebe gesucht, die dazu Daten liefern. Der Aufwand wird entschädigt.
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Seit Juli 2020 ist das Biodiversitätsstärkungsgesetz in Kraft. Eines der Ziele besteht in der Reduktion des Einsatzes von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln um 40 bis 50 Prozent bis 2030. Die Reduktion umfasst Maßnahmen in der Landwirtschaft, im Forst, im Haus- und Kleingarten, bei öffentlichen Grünflächen sowie im Verkehrsbereich.
Das Gesetz sieht vor, ein Betriebsmessnetz aufzubauen, um so die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft messen zu können. Dazu werden Daten zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln für die wichtigsten Ackerbaukulturen benötigt. Als Muster für das Betriebsmessnetz in der Landwirtschaft soll das Messnetz der PAPA (Panel Pflanzenschutzmittelanwendung) dienen, an dem sich in den letzten Jahren bereits mehrere Betriebe aus Baden-Württemberg beteiligt haben. Die PAPA-Daten werden in den Datenpool des Landes einfließen. Da die Anzahl der PAPA-Betriebe jedoch zu gering ist und deshalb keine länderspezifischen Aussagen getroffen werden können, muss das Betriebsmessnetz erweitert werden.
Teilnehmer gesucht!
Insgesamt werden 420 Datensätze für die Kulturen Winterweizen, Wintergerste, Sommergerste, Mais, Speisekartoffeln, Zuckerrüben, Winterraps und Körnerleguminosen benötigt. Die Gesamtheit aller Daten eines Betriebes bzgl. einer Kultur bildet einen Datensatz. Pro geliefertem Datensatz und Jahr erhalten die teilnehmenden Betriebe eine Vergütung. Betriebe, die mehrere Datensätze liefern, erhalten die Vergütung pro gelieferter Kultur. Folgende Anforderungen an die Erhebungsbetriebe werden gestellt: Haupt- oder Nebenerwerbsbetrieb, Durchführung des Pflanzenschutzes nach den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis, lückenlose Dokumentation der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, kein Mitglied im Demobetriebsnetz zur Pflanzenschutzmittelreduktion sowie kein ökologisch wirtschaftender Betrieb.
Daten werden anonym verarbeitet
Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) weist ausdrücklich darauf hin, dass eine einzelbetriebliche Auswertung nicht erfolgt. Der LBV wird die Daten erheben und anonymisiert an die Pflanzenschutzexperten des Landes weiterleiten. Zur Identifizierung des Ist-Zustandes wird der Mittelwert der Daten aus den Jahren 2016 bis 2019 gebildet. Anschließend erfolgt die jährliche Neuerhebung bis zum Jahr 2030. Mit diesen Daten sollen Aussagen über die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln abgeleitet werden.
Alle Interessierten melden sich bitte beim Landesbauernverband in Baden-Württemberg (Dr. Dominik Modrzejewski, modrzejewski@lbv-bw.de, Tel. 0711/2140122) .
Weitere Informationen erhalten sie unterhttps://www.lbv-bw.de/betriebsmessnetz.
Für alle Interessierten bietet der LBV eine Onlineveranstaltung am Donnerstag, 11. März 2021 von 10 bis 12 Uhr an.Anmeldung bitte per Mail an modrzejewski@lbv-bw.de
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