Gemeinsam an einem Strang
Liebe Bäuerinnen und Bauern, liebe Leserinnen und Leser, auch das vergangene Jahr war für uns alle von vielen Herausforderungen geprägt: Frost, Starkregenereignisse, Überschwemmungen und die Afrikanische Schweinepest, um nur einige Beispiele zu nennen. Hinzu kommen die großen politischen Veränderungen in Brüssel und Berlin.
von MLR erschienen am 31.12.2024Gerade in diesen herausfordernden Zeiten zeigt sich der Zusammenhalt unserer ‚Landwirtschaftsgemeinschaft‘: Wir ziehen an einem Strang und erarbeiten umsetzbare Wege und Lösungen, um die Herausforderungen gemeinsam meistern zu können.
Zu Beginn des Jahres 2024 haben Sie, die baden-württembergischen Bäuerinnen und Bauern, erhebliche Missstände in der ‚Agrar-Bürokratie‘ ins Blickfeld gerückt – mit Erfolg. Diesem Druck, der auch von vielen anderen europäischen Mitgliedstaaten ausging, konnte sich die Politik nicht entziehen. Dies hatte zur Folge, dass die EU-Kommission endlich zur Besinnung kam und den Mitgliedstaaten eine Reihe von Vereinfachungen eröffnet hat. So konnten wir vor allem die Streichung der GLÖZ 8–Verpflichtungen und den Mindestanteil von nichtproduktiven Ackerflächen sowie die neue Ausgestaltung von GLÖZ 7 auf den Weg bringen. Darüber hinaus haben wir im Bereich der nationalen Ausgestaltung der Direktzahlungen und der Öko-Regelungen Anpassungen bei den Bewirtschaftungsvorgaben erzielen können.
Auch auf Landesebene konnten wir bereits einige bürokratische Erleichterungen umsetzen. Zum Beispiel Ausnahmen bei den Vorgaben zur bodennahen Gülleausbringung und in der Erosionsschutz-Verordnung mit Blick auf die GLÖZ 5-Verpflichtung.
Insgesamt haben wir im Jahr 2024 einige Schritte zur Entbürokratisierung in Angriff genommen.
Das Land Baden-Württemberg hat 2025 den Vorsitz der Agrarministerkonferenzen inne. Wir werden auch in diesem Format alles tun, um den Prozess des Bürokratieabbaus weiter voranzutreiben. Der Vorsitz bietet zudem eine gute Gelegenheit, den Fokus auf die für Baden-Württemberg wichtigen Themen der Land- und Forstwirtschaft zu lenken. Unser Ziel ist es, dass unsere bäuerlichen Familienbetriebe mit ihren vielfältigen und innovativen Betriebskonzepten weiterhin individuell gefördert werden können. Unter diesem Motto steht auch unser Vorsitz der Agrarministerkonferenzen: ‚Zukunft säen, Nachhaltigkeit ernten‘.
Diesem Ziel dient auch der von der Landesregierung ins Leben gerufene sogenannte ‚Strategiedialog‘, der im Oktober 2024 seinen Abschluss fand. Landwirtschafts- und Umweltverbände, Unternehmen, Behörden, Kirchen, Organisationen und die praktizierende Landwirtschaft haben mehr als 250 Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Ich werde mich nun dafür einsetzen, dass die bereitgestellten Mittel zur Umsetzung des Strategiedialogs bedarfsgerecht eingesetzt werden und unseren landwirtschaftlichen Betrieben zugutekommen.
In diesem Sinne danke ich Ihnen allen sehr herzlich für Ihr Engagement zur innovativen Weiterentwicklung Ihrer Höfe. Ihr Beitrag – liebe Landwirtinnen und Landwirte – ist heute und auch in Zukunft unverzichtbar für unser aller Wohlergehen. Mit Ihrer Arbeit sorgen Sie für hochwertige Nahrungsmittel aus der Region und bewahren unsere baden-württembergischen Kulturlandschaft. Lassen Sie uns gemeinsam an der Zukunft für unsere bäuerliche Landwirtschaft arbeiten, um die Nachhaltigkeit und den Fortbestand der heimischen Betriebe zu sichern.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien einen guten Start in das neue Jahr, allerbeste Gesundheit und ein erfolgreiches Jahr 2025.
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