Kontakt halten

In der Stadt kann man es täglich mehrfach beobachten: Mütter, die einen Kinderwagen schieben und gleichzeitig telefonieren. Das steht ganz im Gegensatz zu etlichen Wochenbettstationen, die – aus der Not heraus – ein Handy- und TV-Verbot eingeführt haben, um wenigstens die ersten Tage eines Menschenkindes medienfrei zu halten. Diplompädagoge Detlef Träbert schaut genauer hin.

Veröffentlicht am: von Detlef Träbert
erschienen am 24.09.2016

erschienen in BWagrar 38/2016

Blickkontakt zu Mama oder Papa finden zu können, ist für ein Kleinkind wichtiger als alleine nach vorne aus dem Kinderwagen schauen zu dürfen oder müssen, in eine fremde und meist hektische Umgebung. Bei dieser Art von Wagen haben sich Eltern und Kind gut im Blick.Foto: len44ik - fotolia.com

Bei fast allen jungen Leuten hat das Handy einen enorm hohen Stellenwert und wird sehr viel genutzt, auch und vielleicht gerade, wenn sie schon Eltern sind. Ab wann es sich dabei um eine Sucht handelt, möchte ich hier gar nicht thematisieren. Mir geht es um die Sicht des Kindes: Was braucht ein Baby, um sich gesund entwickeln zu können? Die unmittelbare und sinnliche Beziehung zur Mutter wie auch zum Vater ist lebenswichtig. Im ersten halben Lebensjahr versteht sich ein Kind noch nicht als eigenständig; es ist eins mit seiner Bezugsperson. Ab dem siebten Monat etwa fängt es an zu begreifen, dass es unabhängig von Mama und Papa existiert, was zunächst mit großer Trennungsangst („Fremdeln") verknüpft ist. Mit zwei Jahren jedoch sind...

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