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Verspielte Emanzipation

Die rosa Welle rollt

Mädchen sind wieder rosa, Jungen wieder blau. Der Markt entdeckt Kinder als Konsumenten und setzt dabei auf Gendermarketing – Gesonderte Angebote für Mädchen und Jungen. Ganz nebenbei werden dabei alte Rollenzuschreibungen bedient. Karin Vorländer denkt darüber nach.
Veröffentlicht am
Die Welt durch die rosa Brille sehen und „alles wird gut", so hätten uns die Werbestrategen gerne
Die Welt durch die rosa Brille sehen und „alles wird gut", so hätten uns die Werbestrategen gerneFotos: yanlev - Fotolia.com
Zum pinkfarbenen Rüschenblüschen trägt Hanna rosa Jeans und Turnschuhe. Hannas rosa Fahrrad ziert ein rosa Fähnchen. „Da ist Prinzessin Lillifee drauf", strahlt die Fünfjährige. Und als sie eine Sonnenbrille aussuchten durfte, fiel ihre Wahl natürlich auf ein rosa Gestell. „Eben typisch Mädchen", meinen ihre Eltern. Ärgerlich finden sie nur, dass Hannas zwei Jahre jüngerer Bruder die abgelegte Kleidung ihrer „Großen" nicht auftragen kann. Mutter Judith musste sich in der Krabbelgruppe schon fragen lassen, „Wieso ziehst Du einem Jungen denn eine rote Jacke an?" Dabei schwärmt Joel ansonsten „vorschriftsmäßig" für Bob den Baumeister. Hannas rosa-pinkfarbene Lego Spielset für Mädchen lässt er links liegen. Dort pflegen die hyperschlanken...
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