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Wissenschaft & Forschung

Nachhaltiger Ressourcenkreislauf mit Insekten?

Die Larven der Schwarzen Soldatenfliege verwandeln so gut wie jedes Futter in hochwertiges Eiweiß. Das macht sie zur idealen, nährstoffreichen Futterquelle. Am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf in der Nähe von Rostock im Land Mecklenburg-Vorpommern werden sie  erforscht.

 

Veröffentlicht am
Larven der Soldatenfliege (Hermetia illucens)
Larven der Soldatenfliege (Hermetia illucens)Namsom/Colourbox.de
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Als prozessiertes Futtermittel seit letztem Jahr nun auch für Schweine und Hühner zugelassen, bietet die schwarze Soldatenfliegenlarve eine ressourcenschonende Alternative zu importiertem eiweißreichem Zusatzfutter, wie etwa Soja. Für die Forschung zur nachhaltigen Fütterung der Larven auf der Basis von Reststoffen haben Prof. Cornelia C. Metges und ihre Mitarbeiter vom FBN nun eine Projektförderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erhalten.

Ein entscheidender Baustein des Projektes "RüBio" des „Innovationsraums Bioökonomie auf Marinen Standorten“ der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, das sechs Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt, um regionale Ressourcenkreisläufe effizient und erlebbar zu machen.

Modellstandort für Kreislaufanlage auf Rügen

In Bergen auf Rügen entsteht nun eine einzigartige Kreislaufanlage im neuen „Bioökonomischen Forschungszentrum Rügen (BFZR)“. Im Zentrum steht eine Aquakultur mit Speisefischen. Deren Wasser wird mittels eines Algenreaktors zur Produktion von Algenbiomasse geklärt und für die Bewässerung von Heilkräutern und Obstkulturen verwendet.

Eine essenzielle Komponente des Ressourcenkreislaufs wird die Anlage für die Schwarze Soldatenfliege sein: Die anfallenden Rest- und Nebenstoffe, beispielsweise aus dem Obstanbau, dienen der Schwarzen Soldatenfliege als Nahrung, deren Larven wiederum an die Speisefische verfüttert werden. Damit kann auf den Einsatz von Fischmehl in der Aquakultur verzichtet werden. 

Suche nach passenden Nährstoff-Kombinationen

Was genau die Larven der Schwarzen Soldatenfliege brauchen, um möglichst viel hochwertiges Eiweiß zu produzieren, wird nun in der Anlage für die Schwarze Soldatenfliege des FBN als Teil des Projektes „RüBio“ im Labormaßstab erforscht.

Um ressourcenschonend und nachhaltig zu produzieren, sollen ausschließlich organische Rest- oder Nebenstoffe aus der Anlage selbst und der Region, wie z.B. Obstreste, Heureste, Reste aus der Bäckerei oder Bierbrauerei, verwendet werden.„Wir analysieren die verschiedensten Reststoffe und finden heraus, wie sie kombiniert werden müssen, damit ihre Nährstoffe optimal für das Wachstum der eiweißreichen Larven genutzt werden können“, erklärt Dr. Gürbüz Das vom FBN.

Aber auch die Klimafreundlichkeit der verschiedenen Reststoffkombinationen wird überprüft. Je nach Zusammensetzung des Futters werden unterschiedliche Mengen klimarelevanter Gase freigesetzt. Die Ergebnisse der Versuche werden dann in der neuen Insektenanlage im „BFZR“ umgesetzt. Bis 2024 soll der Modellstandort auf Rügen etabliert sein. 

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