Müssen uns wieder stärker selbst versorgen

Über eine neue Wertschätzung der Landwirtschaft sprach Norbert Lins, Vorsitzender des Agrarausschusses im EU-Parlament, auf der Bauernkundgebung auf der Oberschwabenschau in Ravensburg. Vor Hunderten von Zuhörern machte er deutlich, wie die neue GAP ausgehandelt wurde, welche Auswirkungen der russische Angriffskrieg auf die EU-Agrarpolitik und die Ernährungssicherung hat und was dies für die Region bedeutet.

Veröffentlicht am: erschienen am 29.10.2022

erschienen in BWagrar 43/2022

Mit Kritik an der Politik der EU-Kommission sparten die Junglandwirte bei ihrer Einlage nicht. Sie gaben Norbert Lins das Bild eines reich ausgeschmückten Erntedankaltars mit auf den Weg.

Wenngleich die endgültige Genehmigung des Strategieplans noch aussteht, zeigte sich Lins zufrieden mit der neuen GAP. Bei einem Budget von 50 Milliarden Euro jährlich und 6,3 Milliarden Euro für Deutschland, sei klar gewesen, dass die Verteilung dieser Gelder unter den Mitgliedstaaten kontrovers diskutiert wird. „Am Ende brauchst du Mehrheiten", erläuterte er das Zustandekommen des Kompromisses. Nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine habe sich die Frage der Ernährungssicherung neu gestellt, worauf die Agrarpolitik mit dem Aussetzen der Flächenstilllegung und dem vorgeschriebenen Fruchtwechsel reagieren musste. „Da geht es immerhin um die Hälfte des bisherigen EU-Exports an Getreide", so Lins. Beim Weizen seien dies 15 Millionen Tonnen,...

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