Albert Schweitzer Stiftung findet multiresistente Keime in Hühnerfleischproben
Multiresistente Keime in Hühnerfleisch? Laut einer Untersuchung, die von einer Tierschutzorganisation in Auftrag gegeben wurde, sei das bei dem Lidl-Discounter häufig der Fall.
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Eine Untersuchung im Auftrag der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt ergab, dass in 71% der Proben von Hühnerfleisch der Lidl-Eigenmarke "Metzgerfrisch" multiresistente Keime nachgewiesen wurden.
Ein unabhängiges Labor untersuchte 51 Proben von Hühnerfleischprodukten (alle Haltungsform-Stufe 2 »Stallhaltung Plus«) im Januar und Februar 2023 in acht zufällig ausgewählten Lidl-Märkten in ganz Deutschland. Die Untersuchung ergab, dass 75% der resistenten Bakterien der Mehrheit des Fäkalkeims Escherichia coli zuzuordnen waren, während Enterokokken, Campylobacter und Salmonellen in verschiedenen Proben gefunden wurden. Von den 51 untersuchten Proben waren lediglich sechs unauffällig.
Die Albert Schweitzer Stiftung und weitere Tierschutzorganisationen nahmen die Ergebnisse zum Anlass, Lidl dazu aufzufordern, die Standards der Europäischen Masthuhn-Initiative umzusetzen, um die Lebensbedingungen der Hühner zu verbessern und das Gesundheitsrisiko durch Keime aus dem Stall zu verringern. Der Disounter Aldi SÜD war als erster großer Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland bereits im November 2020 der Europäischen Masthuhn-Initiative (EMI) beigetreten.
Auch Lidl engagiert sich für eine Erhöhung der Tierschutzstandards. So hat sich der Discounter zum Ziel gesetzt bis Ende 2024 in Deutschland 25 % des Frischfleischsortiments aus den Haltungsformstufen 3 und 4 anzubieten. In Großbritannien will der Discounter bis zu Jahr 2023 nur noch Eier aus Freilandhaltung verkaufen. Außerdem unterstützt der Lebensmitteleinzelhändler die Pläne der Bundesregierung eine verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung für tierische Lebensmittel einzuführen.
