
Können Grippeviren der Nutztiere Menschen infizieren?
Die Forscher der Stanford University stellten fest, dass Influenza- oder Grippeviren in gekühlter Rohmilch bis zu fünf Tage infektiös bleiben können. Dieser Befund fällt in eine Zeit, in der Ausbrüche der Geflügelpest bei Milchkühen Bedenken hinsichtlich des Potenzials einer neuen Pandemie geweckt haben.
von DGS Redaktion Quelle AgE/ feedstrategy.com erschienen am 19.12.2024Influenza- oder Grippeviren können in gekühlter Rohmilch bis zu fünf Tage infektiös bleiben. Das haben Wissenschaftler der kalifornischen Stanford University in einer aktuellen Studie nachgewiesen. Dieser Befund fällt laut den Forschern in eine Zeit, in der Ausbrüche der Vogelgrippe bei Milchkühen Bedenken hinsichtlich des Potenzials einer neuen Pandemie geweckt haben.
Obwohl sich die Vogelgrippe noch nicht als gefährlich für den Menschen erwiesen habe, könnte sie mutieren, um es zu werden, so die Forscher. Die jüngste Entdeckung der Vogelgrippe bei Rindern habe bereits Fragen über ihre mögliche Übertragung durch Milch und andere Milchprodukte aufgeworfen. Grippeviren infizieren den Wissenschaftlern zufolge allein in den USA jedes Jahr mehr als 40 Millionen Menschen; es gebe jährlich über 50.000 Todesfälle. Diese Art von Viren könne von Tieren auf Menschen übertragen werden, wie im Fall der Schweinegrippe, die zwischen 2009 und 2010 weltweit zu 1,4 Mrd. Infektionen beim Menschen geführt habe.
Kalifornien verhängt Notstand wegen H5N1 bei Milchkühen
Derweil hat der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, als Reaktion auf H5N1-Fälle bei Milchkühen im Bundesstaat den Notstand ausgerufen. Wie die Internetplattform feedstrategy.com berichtet, soll die Maßnahme die Reaktion des Staates auf H5N1 rationalisieren und beschleunigen. Nachdem in der Milch bei Milchkühen auf Farmen in Südkalifornien mehrere Infektionen von H5N1 festgestellt wurden, müsse die Überwachung weiter ausgebaut und das koordinierte landesweite Vorgehen zur Eindämmung und Verlangsamung der Virusausbreitung ausgebaut werden.
Das Virus hat sich in 16 Bundesstaaten unter Milchkühen verbreitet, nachdem es im März erstmals in Texas und Kansas nachgewiesen wurde. Kalifornien bleibt der Bundesstaat mit den meisten Geflügelverlusten im Zusammenhang mit dem Virus im Jahr 2024. Mit diesen neuen Fällen waren in dem Bundesstaat in diesem Jahr bisher 36 professionelle Geflügelbetriebe von H5N1 betroffen.
Bislang wurde in Kalifornien keine Übertragung von H5N1 von Mensch zu Mensch festgestellt, und fast alle Infizierten hatten Kontakt mit infiziertem Vieh. Kalifornien hat zur Reaktion auf den Ausbruch bereits das größte Test- und Überwachungssystem des Landes eingerichtet.