Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Landflucht

Junge Frauen braucht das Land

Nach wie vor wandern mehr junge Frauen als Männer aus dünn besiedelten Räumen in die Großstädte und deren Umland. Da die Frauen nur selten zurückkehren, verschieben sich die Geschlechterverhältnisse innerhalb der Altersgruppe in den betroffenen Regionen immer mehr.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Geschlechterverhältnis in den hochmobilen Altersgruppen
Geschlechterverhältnis in den hochmobilen AltersgruppenBBSR
Artikel teilen:

Nach wie vor wandern mehr junge Frauen als Männer aus dünn besiedelten Räumen in die Großstädte und deren Umland. In vielen ländlich geprägten Regionen und strukturschwächeren Wirtschaftsräumen folgt daraus ein deutlich höherer Männeranteil in der Bevölkerung. Auf 100 Männer kommen in ländlichen Regionen Ostdeutschlands durchschnittlich 87 Frauen. Da die Frauen nur selten zurückkehren, verschieben sich die Geschlechterverhältnisse innerhalb der Altersgruppe in den betroffenen Regionen immer mehr. Das geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.

Die Wissenschaftlerinnen untersuchten Daten auf Kreisebene zu Wanderungen der 18- bis 29-Jährigen innerhalb der Bundesrepublik. Junge Frauen sind demnach deutlich mobiler als gleichaltrige Männer und zudem jünger, wenn sie zum ersten Mal den Wohnort wechseln. In den meisten Großstädten sind junge Frauen gegenüber ihren männlichen Altersgenossen inzwischen in der Mehrheit.

In Ostdeutschland geht die Abwanderung junger Frauen in Richtung der Großstädte stärker auf Kosten der dünn besiedelten ländlichen Räume. Dort liegt der Männeranteil in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen fast überall überproportional hoch. Die Abwanderung der jungen Menschen verstärkt die Alterung der ländlichen Bevölkerung. Aber auch abgesehen vom Alter verändert sich die Struktur der Bevölkerung, wenn vor allem junge, gut qualifizierte Frauen fortziehen.

„Frauen fehlen als qualifizierte Fachkräfte, als potenzielle Partnerinnen und Mütter und als Teil der sozialen Netze in diesen Regionen. Das wird für die Entwicklung dieser Räume zum Problem“, sagt BBSR-Expertin Antonia Milbert. „Viele junge Frauen sind deutlich mobiler, wenn die Heimatregion nicht genügend qualifizierte Ausbildungs- und Erwerbsmöglichkeiten bietet. Aber auch die Infrastrukturausstattung, das Wohnumfeld und Präferenzen für weniger traditionelle Lebensstile spielen als Abwanderungsmotive eine Rolle“, führt Milbert aus. Umso wichtiger sei es, die ländlichen Räume insgesamt in ihrer ökonomischen Entwicklung zu stärken.

Weitere Analysen zum Thema hat das BBSR in der aktuellen Ausgabe seiner Fachzeitschrift „Informationen zur Raumentwicklung“ veröffentlicht.

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.