Brandenburgs Agrarminister solidarisch mit Obstbauern
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„Nicht nur die Obstbauern, auch die Gemüsebauer sind deutschlandweit betroffen. Unabhängig von der Embargoproblematik kommt aber hinzu, dass gerade im Apfelanbau in der Europäischen Union eine Rekordernte von mindestens 1,25 Millionen Tonnen erwartet wird und die Märkte dadurch ohnehin stark belastet sind. Gerade auch Polen hat den Apfelanbau ausgeweitet. Hier waren die Absatzkanäle traditionell auf Russland ausgerichtet. Diese Ware drückt nun zusätzlich auf den Markt", erklärte Vogelsänger.
Die eingeleiteten EU-Sondermaßnahmen als Reaktion auf das Russlandembargo können die Probleme nur zu einem kleinen Teil mindern. Obst, das derzeit nicht über den Handel vermarktet werden kann, soll an Großabnehmer gehen, die aber nachweisen müssen, dass sie dieses Obst zusätzlich annehmen. Als Abnehmer kamen in Deutschland bisher überwiegend die Tafeln in Betracht. Sie verfügen über eine gute Organisationsstruktur. Eine Beteiligung von Schulen wurde diskutiert, scheitert aber am hohen bürokratischen und organisatorischen Aufwand. Die über die Hilfen angebotenen 17 Cent je Kilogramm decken die Kosten Brandenburger Obstbauern nicht. Die Erstattung von Aufbereitungs- und Transportkosten deckt aus Sicht der Betriebe nur den zusätzlichen Aufwand.
Erste vorläufige Meldungen der Brandenburger Obstbauern lassen einen Apfelertrag von 28,3 t/ha und damit eine gute Ernte erwarten. Ein Jahr zuvor wurden 21 t/ha gepflückt. Dieser geschätzte Ertrag liegt gleichzeitig rund 33 Prozent über dem sechsjährigen Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2013 (21,3 t/ha). Derzeit wird von einer Apfelerntemenge von 25.600 t ausgegangen. Äpfel wachsen 2014 auf einer Fläche von rund 910 ha.
An der Aktion beteiligten sich der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg, die Werbegemeinschaft der Berliner Bahnhöfe GbR sowie die S-Bahn Berlin GmbH.
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